Amazonien: Risiken und Konflikte um erneuerbare Energien am Beispiel der Staudammprojekte

Ein Vortrag mit Diskussion von Maurício G. Torres
  • Wann 27.05.2015 23:00 bis 28.05.2015 01:30 (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Freiburg
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Brasilien gilt als das Land mit dem weltweit größten Anteil an erneuerbaren Energien am Energiemix; ein Großteil davon geht auf die Stromerzeugung durch Wasserkraftwerke zurück. Der wachsende Strombedarf Brasiliens soll in den nächsten Jahrzehnten u.a. über den Bau von Wasserkraftwerken in Amazonien gedeckt werden. Das berühmte umstrittene Projekt „Belo Monte“ ist somit erst der Anfang von bis zu 300 geplanten Staudammprojekten. Mit dem Bau der Staudämme und der Überschwemmung großer Landstriche sind aber Konflikte mit sozialen Bewegungen, indigenen Völkern und Umweltaktivist*Innen verbunden.

Maurício Torres wird einen Überblick über die geplanten Staudammprojekte und die damit verbundenen Konflikte geben und dabei folgenden Fragen nachgehen: Was sind die sozialen und ökologischen Gefahren aus der Sicht Akteur*innen in der Amazonasregion? Für wen wird Strom auf wessen Kosten erzeugt? Was haben die Staudämme in Amazonien bzw. der wachsende Energiebedarf in Brasilien mit uns in Deutschland zu tun? Ab wann sind erneuerbare Energien nachhaltig und klimafreundlich?

Der Vortrag wird vom Arnold-Bergstraesser-Institut (ABI) und der Kooperation Brasilien (KoBra) organisiert und richtet sich an alle Interessierte. Mit im Veranstalterkreis sind außerdem das IZ3W und die Brasilieninitiative Freiburg.

Der Vortrag ist kostenfrei und findet in portugiesischer und deutscher Sprache (Konsekutivübersetzung) statt.

 

Zu Maurício G. Torres:

Dr. Maurício Gonsalves Torres ist Geograph, lebt in Santarém und setzt sich seit über zehn Jahren in Amazonien für die Landrechte kleinbäuerlicher und traditioneller Gemeinschaften ein. Er ist der Herausgeber eines viel beachteten Sammelbands „Amazonia revelada. Os descaminhos ao longo da BR 163“ (2005), in dem unterschiedliche Autor*innen die sozialen und ökologischen Auswirkungen der umstrittenen Straße BR-163 diskutieren, die durch die Amazonienregion hindurch die Städte Cuiabá und Santarém verbindet. Das Buch kann auf folgender Seite herunter geladen werden: http://philip.inpa.gov.br/publ_livres/Livros%20inteiros/Amaz%c3%b4nia%20Revelada.pdf

 

Kürzlich hat er zusammen mit der Anthropologin Daniela Alarcon das Buch „Não tem essa lein o mundo, rapaz!“ (2014) geschrieben. Darin beschreiben die AutorInnen die Situation von Ribeirinhos (Flusslaufbewohner*nnen) am Fluss Xingu/Amazonien, die vom Staat für die Einrichtung eines Naturschutzgebiets enteignet werden sollen. Das Buch kann hier heruntergeladen werden: http://www.socioambiental.org/sites/blog.socioambiental.org/files/blog/pdfs/nao_tem_essa_lei_no_mundo_ebook.pdf