Olympische Spiele in Brasilien - Die Kehrseite der Medaille
- https://www.kooperation-brasilien.org/de/veranstaltungen/termine/olympische-spiele-in-brasilien-die-kehrseite-der-medaille
- Olympische Spiele in Brasilien - Die Kehrseite der Medaille
- 2016-04-20T23:30:00+02:00
- 2016-04-21T01:00:00+02:00
- Podiumsdiskussion
- Wann 20.04.2016 23:30 bis 21.04.2016 01:00 (Europe/Berlin / UTC200)
- Wo Berlin
- Name des Kontakts Heinrich-Böll-Stiftung
- Telefon des Kontakts +49(0)285 34 -327
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Der Jubel und die Erwartungen waren groß, als Brasilien als erstes südamerikanisches Land 2009 den Zuschlag für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2016 erhielt. Zwei Jahre vorher hatte die aufstrebende Supermacht die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer 2014 in die Region geholt.
Vor der Weltmeisterschaft (WM) überraschten die Brasilianer/innen die Welt mit Millionenprotesten. Sie lenkten das Augenmerk u.a. auf die Kehrseite von Sportgroßereignissen: immense öffentliche Ausgaben für Baumaßnahmen, hohe Gewinne für FIFA und (multi)nationale Baukonzerne, Räumungen und Polizeigewalt. Mit Olympia hat Brasilien eine Chance, aus den Fehlern der WM zu lernen und zu zeigen, dass ein Sportgroßereignis positive Impulse für die Allgemeinheit geben kann. Doch Olympia scheint im Wesentlichen fortzusetzen, was mit der WM begann. Die Stadt Rio de Janeiro ist Spielfeld politischer und (privat)wirtschaftlicher Interessen, Politik und Bagger verdrängen weiterhin sozial schwache Bevölkerungsgruppen.
Global hat der internationale Sport mit seinen negativen Schlagzeilen an Glanz verloren: Die russische Regierung verabschiedete kurz vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi ein Gesetz gegen "homosexuelle Propaganda", was die Situation von LGBT Personen im Land verschlechterte und Proteste hervorrief, auf den WM-Baustellen in Katar herrschen widrige Arbeits- und Lebensbedingungen für migrierte Bauarbeiter, Korruptionsvorwürfe bei Sportgroßereignissen gab es zuletzt auch zur WM-Vergabe an Deutschland.
Sylvia Schenk und Dawid Bartelt diskutieren an diesem Abend über Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten der Austragungsländer und der Weltsportverbände, Menschenrechte zu schützen und Korruption vorzubeugen. Initiativen für transparente und demokratische Grundsätze im internationalen Sport wurden bereits angestoßen - doch reicht dies aus, um Menschenrechtsverletzungen bei Sportgroßereignissen zu verhindern?
Mit:
- Dawid Danilo Bartelt, Leiter des Brasilienbüros der Heinrich-Böll-Stiftung, Brasilien
- Sylvia Schenk, Leiterin der Arbeitsgruppe Sport, Transparency International, Deutschland
Moderation: Bernd Pickert, die tageszeitung taz
Sylvia Schenk, Olympiateilnehmerin 1972, leitet die Arbeitsgruppe Sport bei Transparency International Deutschland (TI). Die Korruptionsexpertin vertritt TI in der 2014 gegründeten Sport and Rights Alliance. Von 2006 bis 2013 war sie Mitglied des Vorstands von TI Deutschland (von 2007 – 2010 als Vorsitzende).
Dawid Bartelt leitet seit 2010 das Brasilienbüro der Heinrich-Böll-Stiftung in Rio de Janeiro.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Information:
Julia Ziesche
Projektbearbeitung Lateinamerika
E-Mail ziesche@boell.de
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