Brasilien: Kampf um den amazonischen Regenwald
- https://www.kooperation-brasilien.org/de/veranstaltungen/termine/brasilien-kampf-um-den-amazonischen-regenwald
- Brasilien: Kampf um den amazonischen Regenwald
- 2021-10-27T18:00:00+02:00
- 2021-10-27T20:00:00+02:00
- Amazonien im Fokus wirtschaftlicher Interessen und der globalen Klima- und Biodiversitätskrise – was muss getan werden, um den Regenwald dauerhaft zu erhalten und die Rechte seiner Bewohner*innen zu verteidigen? Online-Podiumsveranstaltung via Zoom (Simultanverdolmetschung deutsch-portugiesisch)
- Wann 27.10.2021 von 18:00 bis 20:00 (Europe/Berlin / UTC200)
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Wenige Tage vor der Online-Veranstaltung erfolgt die Zusendung des Zoom-links!
Der globale Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt bedrohen die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten – weltweit werden die alarmierenden Folgewirkungen dieser Entwicklung immer deutlicher sichtbar. Um die Umsetzung der von der internationalen Staatengemeinschaft gesetzten Ziele der UN-Klimarahmenkonvention (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) und der UN-Konvention über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity-CBD) steht es also sehr schlecht.
Es sind vor allem die Länder des Globalen Nordens, die die Klima- und Biodiversitätskrise durch ihr Konsumverhalten und ihre Lebensweise verursachen. Dies gilt letztlich auch für die zunehmende Zerstörung der tropischen Regenwälder. Der mit Abstand größte Regenwald der Erde ist der amazonische Regenwald, dessen weitaus größter Teil in Brasilien liegt. Dessen Erhalt ist von herausragender Bedeutung, um die Folgen des sich zuspitzenden globalen Klimawandels einzudämmen und den weltweit dramatisch voranschreitenden Biodiversitätsverlust aufzuhalten – und liegt deshalb in unser aller Interesse.
Es hat sich gezeigt, dass eine wirksame Barriere gegen Entwaldung vor allem dort gegeben ist, wo die Rechte der im und vom Wald lebenden Indigenen Völker und traditionellen Gemeinschaften auf eigene Territorien respektiert und geschützt werden. Heute sind mehr als 20% des in Brasilien liegenden Teils des amazonischen Regenwaldes als Indigene Territorien ausgewiesen und weitere 20% stehen unter Schutz. Dies ist ein Erfolg des Kampfes der diversen Bewohner*innen und Nutzer*innen des Regenwaldes, die dabei wertvolle Unterstützung durch brasilianische Institutionen wie auch durch das Engagement der brasilianischen und internationalen Zivilgesellschaft sowie die internationale Kooperation erfahren haben.
Doch all dies ist nun gefährdet. Unter dem seit Januar 2019 amtierenden rechtsradikalen Staatspräsidenten Jair Bolsonaro hat die Amazonas-Abholzung neue Rekordstände erreicht, denn die Regenwaldgebiete geraten immer stärker in den Fokus wirtschaftlicher Interessen. Für Amazonien bedeutet dies: Aufweichen von Schutz- und Umweltgesetzen, illegaler Holzeinschlag, Freigabe von Indigenen und Naturschutzgebieten für Viehweiden, Erdölförderung und Bergbau, Palmölplantagen und Sojaanbau, Bau von Staudämmen; für die in Amazonien lebenden Menschen: Zerstörung ihrer Lebensräume und Artenvielfalt, Vertreibung, Entwurzelung bis zur physischen Vernichtung.
Angesichts dessen wollen wir im Kontext der beiden großen UN-Konferenzen zu Biodiversität und Klima gemeinsam diskutieren, was getan werden muss, um den amazonischen Regenwald dauerhaft zu erhalten und gleichsam Indigene Völker als Verteidiger*innen ihrer Rechte und Territorien anzuerkennen und zu schützen.
Mit:
Carlos Rittl (Senior Fellow beim Potsdamer „Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung“ (IASS) / lange Jahre beim brasilianischen“Observatório do Clima„)
Maria Leusa Munduruku (ist Munduruku-Indigene und Koordinatorin der Frauenvereinigung Munduruku Wakoborun und kämpft in Brasilien in der Verteidigung der Landrechte der Indigenen und gegen die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes)
Thomas Brose (Geschäftsführung Klima-Bündnis)
Moderation/Einführung: Thomas Fatheuer (FDCL /Brasilien Initiative Berlin)
Veranstalter*innen:
Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“
in Kooperation mit dem Lateinamerika-Institut der FU-Berlin und Mecila