Brasilien: Bedrohte Vielfalt und die Rückkehr zur Demokratie

Nach Jahren neoliberaler bzw. neofaschistischer Regierungen in Brasilien unter Michel Temer und Jair Bolsonaro ist die soziobiologische Vielfalt des Landes bedroht wie nie. Ein ausbeuterischer Gewinn von Rohstoffen hat tödliche Folgen für Indigene, Quilombolas, traditionelle Völker und Gemeinschaften sowie Umweltschützer*innen. Die Regierungen förderten dies durch Lockerungen der Umweltgesetzgebung, Kürzungen der Haushaltsmittel und die Abschaffung von Institutionen zum Schutz der eben genannten Gruppen.

Es entsteht ein Teufelskreis, denn genau diese Gruppen sichern mit ihren traditionellen Lebens-und Wirtschaftsweisen den Erhalt der Biodiversität in ihren Territorien. Mit dem Antritt der Lula-Regierung begann der Prozess der Re-Demokratisierung und der Wiedererlangung von Rechten für viele marginalisierte Gruppen.

Aderval Costa Filho spricht in der Veranstaltung über die anstehenden Herausforderungen und notwendigen Maßnahmen, welche die neue Regierung nun durchsetzen muss, um das Überleben dieser Gruppen und den Erhalt der Biodiversität zu garantieren.

Aderval Costa Filho war von 2006 bis 2010 Koordinator der nationalen Kommission für Traditionelle Völker und Gemeinschaften und brachte währenddessen das Dekret 6040 (2007) auf den Weg, welches erstmals einen strengeren Schutz dieser Bevölkerungsgruppen etablierte. Heute ist Aderval Spezialist für Traditionelle Völker und Gemeinschaften und lehrt Ethnologie an der staatlichen Universität in Minas Gerais.

Die Veranstaltung findet auf Portugiesisch mit konsekutiver Überstezung ins Deutsche statt.

Informações em português aqui.