In Bolsonaros Schatten: Die außerparlamentarische Rechte in Brasilien
- https://www.kooperation-brasilien.org/de/veranstaltungen/kobrinar/in-bolsonaros-schatten-die-ausserparlamentarische-rechte-in-brasilien
- In Bolsonaros Schatten: Die außerparlamentarische Rechte in Brasilien
- 2020-11-26T19:00:00+01:00
- 2020-11-26T20:00:00+01:00
- Wir dokumentieren den ca. 30- minütigen Vortrag von Niklas Franzen über ultrarechte Gruppierungen in Brasilien.
- Wann 26.11.2020 von 19:00 bis 20:00 (Europe/Berlin / UTC100)
- Wo BigBlueButton (Link im Text)
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Die Wahl des Rechtsradikalen Jair Bolsonaro hat die brasilianische Politik tiefgreifend verändert. Die Regierung versucht, eine reaktionäre Wende umzusetzen – und stößt auf heftigen Widerstand. Abseits der Zentren der Macht etablieren sich derweil ultrarechte, teils offen faschistische Gruppen, die nicht vor Gewalt zurückschrecken und vermehrt politische Gegner*innen angreifen.
In Rio de Janeiro beherrschen die rechten Milizen immer mehr arme Stadtteile. Die paramilitärischen Banden haben seit jeher enge Verbindungen zum Bolsonaro-Clan und sollen hinter dem Mordanschlag auf die linke Politikerin Marielle Franco stehen. Im Süden von Brasilien wachsen Neonazigruppen und eine treue Gefolgsfrau von Bolsonaro, deren Vater ein bekannter Holocaustleugner ist, wurde vor kurzem gar zur Interimsgouverneurin des Bundesstaates Santa Catarina ernannt. Eine Ex-Feministin mit Verbindungen zur Familienministerin führt eine, oft als faschistisch bezeichnete Gruppe an, die gewaltsame Ausschreitungen anzettelte und ein Camp vor den Kongress aufschlug. Christlich-fundamentalistische Gruppen organisierten wiederum militante Proteste vor Abtreibungskliniken.
Woher kommt das Selbstbewusstsein dieser Gruppen? Wie hängt die außerparlamentarische Rechte mit der Bolsonaro-Regierung zusammen? Droht eine Welle des rechten Terrors in Brasilien? Diese und andere Fragen wollen wir in unserer Veranstaltung diskutieren.
Niklas Franzen ist Journalist mit Schwerpunkt Brasilien. Zuletzt berichtete er aus São Paulo für Zeitungen wie die taz und nd.