Imperiale Lebensweise, die Realitäten in Brasilien und Perspektiven der Solidarität

Imperiale Lebensweise, die Realitäten in Brasilien und Perspektiven der Solidarität
  • Wann 29.03.2019 21:00 bis 31.03.2019 17:00 (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Frankfurt a.M.
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    Freitag:
    Vortrag: Die imperiale Lebensweise – eine Einführung
    Bettina Köhler (Universität Wien)
    Download audio (mp3) | Präsentation | Protokoll
    Samstag:
    Arbeitsgruppe 1: Imperiale Lebensweise: Auswirkungen auf Menschen und Umwelt | Protokoll
    Arbeitsgruppe 2: Freiheit in autoritären Zeiten - Datenschutz und Tools zur sicheren Kommunikation in Journalismus und NGOs | Protokoll
    Sonntag:
    Update zur Lage in Brasilien (Andreas Behn)
    Download audio (mp3) | Protokoll
    Ausschnitt des Vortrags bei Radio Dreyeckland

     


    Unsere derzeitige Produktions- und Lebensweise im Globalen Norden beruht auf Ausbeutung von Menschen und Zerstörung von Umwelt andernorts, vor allem im Globalen Süden. Diese Lebensweise machen sich auch zunehmend Menschen im globalen Süden zu Eigen. Doch die Ausbreitung dieser zerstörerischen Lebensweise stößt zunehmend an die ökologischen sowie sozialen Grenzen während sich Krisenphänomene wie Klimawandel, Zerstörung von Ökosystemen, soziale Polarisierung und Verarmung von Menschen verschärfen. Viele sind sich der bestehenden Probleme bewusst, doch grundlegende Veränderungen finden nicht statt. Warum angesichts multipler Krisen und zunehmender Ungerechtigkeit ein tiefgreifender  sozial-ökologischer Wandel auf sich warten lässt, erklärt das Konzept der „Imperialen Lebensweise“.

    In Brasilien zeigen sich die dramatischen Konsequenzen seit vielen Jahrzehnten: Die Ausweitung des exportorientierten Agrobusiness auf Kosten der Menschen und der Ökosysteme in Amazonien und des Cerrado oder die Inkaufnahme von Katastrophen der Bergbauindustrie wie 2015 in Mariana und aktuell in Brumadinho. Die Übernahme der Regierung durch einen Ultrarechten hat die Situation nochmals deutlich verschärft. Die angekündigte Lockerung von Umweltauflagen für Bergbau und Agrarindustrie, die rassisti-schen Äußerungen gegen Indigene und die Drohung ihre Territorien und die anderer traditioneller Gemeinschaften zu verkleinern oder der angekündigte Ausstieg aus dem Klimavertrag lassen noch Schlimmeres befürchten.

    Mit harter Hand will die neue Regierung zudem gegen Korruption und Kriminalität durchgreifen, Oppositionelle verfolgen, Handlungsspielräume der Zivilgesellschaft und letztlich demokratische Strukturen einschränken. Ganz im Sinne der Militärs in der Regierung, die einen starken Staat fordern. Die Schulpolitik soll geradezu militärisch diszipliniert werden, die Rechte von Frauen und LGBTI und religiösen Minderheiten beschnitten werden. Ganz im Sinne der Evangelikalen in der Regierung.

    Auf der Tagung soll das Konzept der imperialen Lebensweise vorgestellt und im Kontext der politischen Veränderungen in Brasilien diskutiert werden. Besonders wird die aktuelle Lage von Aktivist*innen von sozialen Bewegungen betrachtet und gefragt werden, wie demokratischer Widerstand und Unterstützung von hier aus konkret aussehen und organisiert werden kann, beziehungs-weise was dies für hiesige Solidarität insgesamt bedeutet.

    Die Arbeit für Gerechtigkeit und Demokratie kann nur mit geeigneten Tools für Datenschutz und Datensicherheit gelingen. Daher bietet Selbstbestimmt Digital e.V. einen Praxisworkshop zur sicheren Kommunikation in NGOs und Journalismus an. Dabei geht es um eigene Server, sichere Messenger, kollaboratives Arbeiten und um jede Menge Tipps für Datenschutz im Alltag, bei der Arbeit sowie im ehrenamtlichen Engagement.

     

    Tagungsorte:

    Abendveranstaltung am Freitag:

    Osthafenforum (im medico Haus), Lindleystraße 15 60314 Frankfurt am Main, Tel. +49 (0)69 944 38-18

     

    Unterkunft und Veranstaltungen am Samstag und Sonntag:

    Jugendherberge Frankfurt a.M.

    Haus der Jugend, Deutschherrnufer 12, 60594 Frankfurt
    Tel. +49 69 6100150, Mail: info@hellofrankfurt.de