PACS Bilanz: Rio de Janeiro - ein Jahr nach Olympia
In der neuen Publikation Rio Olímpico - Qual o legado um ano depois dos Jogos? (Olympisches Rio ein Jahr danach - was bleibt?) analysiert PACS die Auswirkungen eines sportlichen Megaevents wie der Olympiade auf eine Megacity im globalen Süden wie Rio de Janeiro.
Das Fazit lautet: Das Spektakel hat einen immensen Schuldenberg hinterlassen. Für die Stadtentwicklung hat es keine nachhaltigen sozialverträglichen Verbesserungen gebracht. Und die Rechte der Bürger*innen wurden durch die Veränderungen in der Olympiastadt Rio sogar eingeschränkt.
Neben der Kostenexplosion, die eingehend analysiert wird, kommen Betroffene zu Wort: Fischer der Lagunen von Rio, Bewohner*innen der Vila Autódromo, die gegen die Räumung gekämpft haben, Sportbegeisterte, die von der teuren olympischen Sportinfrastruktur im Nachhinein nicht profitieren.
Rio leidet unter einer spürbaren Militarisierung, die unter dem Tarnmantel eines Sicherheitskonzepts den Alltag der Bewohner*innen spürbar verändert. Ausgaben für andere öffentliche Interessen wie Bildung oder Gesundheit wurden währenddessen nicht spürbar erhöht, obwohl dies dringend notwendig wäre.
Die neu ausgebaute urbane Mobilität biete für wenige einen neuen Komfort. Für die meisten ist sie schlicht nicht erschwinglich, für sie hat sich das Mobilitätskonzept der Stadt sogar verschlechtert.
Stadtplanerisch wurde der Weg zur Olympiastadt als Vorwand genommen, um Rio umzukrempeln. Ein Beispiel stellt die Hafenzone dar, die neu entwickelt wurde, wodurch aber Wohnraum für viele verloren ging.
Rio Olímpico - Qual o legado um ano depois dos Jogos?t
- PDF auf Portugiesisch
Wer kein Portugieisch kann, dem sei die zweite PACS Broschüre vom Juli 2016 empfohlen, die im Story-telling-Format die Lebensgeschichte von betroffenen Frauen aus der Olympiametropole Rio de Janeiro erzählt:
Atingidas - Historias de vida de mulheres na cidade olímpica | Affected women - The life stories of women in the olympic city
- PDF auf Portugiesisch und Englisch