ThyssenKrupp: Rücktritte ohne Ende – anhaltende Probleme in Rio
Cromme hatte seinen Rücktritt damit begründet, einen “personellen Neuanfang” zu ermöglichen. Der Dachverband der kritischen Aktionärinnen und Aktionäre begrüßte gemeinsam mit Organisationen aus Brasilien und Brasilien-Solidaritätsgruppen in Deutschland den Rücktritt von ThyssenKrupp-Aufsichtsrats-Chef Gerhard Cromme. Die Organisationen und Gruppen verlangten aber einen überzeugenden personellen Neuanfang und Entschädigung für die Fischer an der Bucht von Sepetiba und medizinische Versorgung für die Anwohner des Stahlwerks. “Wir haben Herrn Cromme bereits im Januar 2012 aufgefordert, die Verantwortung für das Stahlwerks-Desaster in Brasilien zu übernehmen und vom Aufsichtsratsvorsitz zurückzutreten”, sagte Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. “Mit der Freude über den Rücktritt ist aber auch die Befürchtung verbunden, dass sich an der Geschäftspolitik von ThyssenKrupp nur wenig ändern wird.”
Denn Crommes Rücktritt reiht sich ein in die jüngste Geschichte der Rücktritte bei ThyssenKrupp. Waren Anfang Dezember 2012 doch erst drei Vorstandsmitglieder zurückgetreten, im Jahr zuvor Ekkehard Schulz und Karl-Ulrich Köhler bereits im Jahre 2009. Gebetsmühlenhafte Begründung war dabei stets “personeller Neuanfang” oder “strategische Neuordnung”. Vor allem die Rücktritte von Schulz und Köhler standen im direkten Zusammenhang mit den Vorgängen um das Stahlwerk in Rio de Janeiro, das das “größte Desaster dieser deutschen Traditionsfirma” ist.
Und in Rio, beim umstrittenen Stahlwerk ThyssenKrupp Companhia Siderúrgica do Atlântico (TKCSA) im Stadtteil Santa Cruz, 70 Kilometer westlich des Stadtzentrums gelegen, halten die Probleme an.... [weiterlesen bei latin@rama...]