Brasilianische Anti-Atom-Aktivisten protestieren gegen Hermesbürgschaft für Angra
„Wir begrüßen den deutschen Atomausstieg, aber wir wünschen uns, dass die Bundesregierung dabei konsequent ist und nicht in Brasilien den Bau eines neuen Atomkraftwerkes mit einer Hermesbürgschaft unterstützt“, erklärt Chico Whitaker, Alternativer Nobelpreisträger und einer der Organisatoren des Anti-Atom Zeltes beim Gipfel der Völker. Er ist Teil der „Koalition für ein Brasilien ohne Atomkraftwerke“, die neben dem Widerstand diskutiert, welches Energiemodel Brasilien wählen soll, um ohne Atomenergie auszukommen.
„Die deutsche Regierung verweist immer darauf, dass sich Brasilien als souveräner Staat für die Atomkraft entschieden habe und Deutschland dies akzeptieren müsse“, sagt Barbara Happe, Brasilienexpertin der Umweltorganisation urgewald. „Aber die Proteste beim Gegengipfel zeigen, dass das Thema auch in Brasilien sehr umstritten ist. Außerdem geht es bei der Hermesbürgschaft um eine massive Förderung der Atomkraft durch die Bundesregierung, was inkonsequent ist gegenüber dem deutschen Atomausstieg. Deshalb muss sich die Bundesregierung endlich gegen die Hermesbürgschaft für Angra 3 entscheiden!“
Das Anti-Atom-Zelt befindet sich in der Guanabara-Bucht beim Gipfel der Völker.
Kontakt:
Barbara Happe, urgewald, 0172 6814474
Chico Whitaker, +55 11 7622 2295 (in englisch)
Hintergrund:
Die Bundesregierung hat im Februar 2010 Areva eine Grundsatzzusage für eine Bürgschaft über 1,3 Milliarden Euro für den Bau von Angra 3 gegeben. Diese Grundsatzzusage ist noch nicht in eine endgültige Bürgschaft umgewandelt worden. Umweltorganisationen setzen sich dafür ein, dass dies nach Fukushima nicht geschieht.