Offener Brief an die Präsidentin der Bundesrepublik Brasilien

Wir als TeilnehmerInnen des internationalen „RUNDEN TISCHES BRASILIEN“, der in den Tagen vom 22. bis 14. November 2013 in der Stadt Weimar in Deutschland durchgeführt wurde, sind erschüttert über die Entscheidungen Ihrer Regierung bezüglich des Baus der Wasserkraftwerke im Amazonasgebiet (Flüsse Xingu, Teles Pires und Tapajós)
| von Edilberto Sena. Übersetzung Mechthild Ebeling
Offener Brief an die Präsidentin der Bundesrepublik Brasilien
Photo: Ruy Sposati. CC BY SA 2.0

Portugiesischer Text unten

Sehr geehrte Frau Präsidentin Dilma Rousseff,

nicht nur in Brasilien verteidigen zivilgesellschaftliche Gruppen und Organisationen  die Völker des Amazonasgebietes und die dortige Umwelt, und sind dementsprechend   beunruhigt wegen der zu befürchtenden schlimmen und negativen Auswirkungen der Wasserkraftwerke, welche die Bundesregierung Brasiliens  im Amazonasgebiet plant,  bzw. die  sich schon  im Bau befinden. Betroffen sind die Flüsse Xingu, Teles Pires und Tapajós. –

Wir als TeilnehmerInnen des internationalen „RUNDEN TISCHES BRASILIEN“, der in den Tagen vom 22. bis 14. November 2013 in der Stadt Weimar in Deutschland durchgeführt wurde, sind erschüttert über die Entscheidungen  Ihrer Regierung  bezüglich des Baus dieser Wasserkraftwerke.

Wir wurden auch darüber informiert, dass an den Flüssen Tapajos und dem Nebenfluss  Jamanxin weitere 7 Wasserkraftwerke geplant sind!  Neben der dadurch bevorstehenden Umweltkatastrophe  sind wir vor allem deshalb zutiefst beunruhigt, weil Ihre Regierung die Verfassung änderte und so Millionen  von Hektar Urwaldgebiet  den Status als  „Umweltschutzzonen“  aberkannt werden konnte,  inklusive 10 000 Hektar Waldgebiet des Amazonas-Nationalparks.  Dies alles,  um die Pläne des Baus der Wasserkraftwerke umsetzen zu können.  Zudem wird die von der brasilianischen Regierung unterzeichnete internationale Konvention zum Schutz der Rechte Indigener (ILO 169)  stillschweigend ignoriert.

Auch haben wir zur Kenntnis genommen , dass das indigene Volk der Munduruku am Tapajós entschieden ankämpft gegen die Zerstörung ihrer Lebensraume, da die Überflutung ihrer Waldgebiete sowie   die Besetzung ihrer angestammten Territorien anstehen. Auch die Gruppierungen der traditionellen Anrainer der Flüsse Xingú und Tapajós wehren sich gegen die schlimmen Folgen der Megaprojekte und   ihre Vertreibung aus den angestammten  Gemeinden.

Deshalb wenden wir uns an Sie als Präsidentin und Demokratin mit dem dringenden Appell, die Menschenrechte der Betroffenen in den Mittelpunkt Ihrer Entscheidung zu stellen, sowie die gravierenden Umweltprobleme, die zu erwarten sind, zu verhindern.

Die Raum- und Wirtschaftsplanung im westlichen Teil des Bundesstaates Pará  muss ganz neu aufgenommen werden  und die Kriterien Umweltschutz  und Menschenrechte in den Mittelpunkt  der Politik zu stellen.

Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen.

 

 


 

Carta aberta à Presidente da República Federativa do Brasil

 

Sra. Dilma Rousseff,

não só  no Brasil há grupos e organizações que defendem os povos da Amazônia e o meio ambiente e, por isso, estão preocupados com as consequências negativas dos projetos hidroelétricos do governo federal para a Amazônia e, em especial, nos rios Xingú, Teles Pires e Tapajós. Nós, participantes do Encontro Internacional da Mesa Redonda, realizado entre os dias 22 e 24 de Novembro de 2013, na cidade de Weimar, na Alemanha, estamos negativamente impressionados com as decisões de seu Governo em estar construindo essas hidroelétricas nestes rios. Vale salientar que também há o plano de construção de sete hidroelétricas no rio Tapajós e seu afluente Jamanxin. Além dos desastres ambientais, estamos preocupados com a forma como seu Governo muda a constituição, desmembra milhares de hectares de floresta das Unidades de Proteção Ambietal, inclusive 10 mil hectares do Parque Nacional da Amazônia, em função de executar o plano hidroelétrico, sem respeitar a Convenção 169 da Organização Internacional do Trabalho, OIT.

Estamos cientes de que o povo Munduruku do Tapajós rejeita a destruição de seu habitat, com inundações  da floresta e invasão de seu território. Assim também, os povos ribeirinhos dos Rios Xingú e Tapajós, ao descobrirem os impactos negativos desses projetos, também não aceitam serem expulsos de suas comunidades.

Apelamos à sua consciência democrática e de respeito aos Direitos Humanos, bem como da Natureza para modificar e rever estes planos desastrosos para a região Oeste do Pará.

Weimar, Alemanha, 24 de novembro de 2013