Indigenenbewegung unterbricht Dialog mit der Regierung
Diese Protestform wählten die IndigenenvertreterInnen aufgrund der Versäumnisse der Exekutive im Gesundheitsbereich und gegenüber der Kriminalisierung von und Gewalt an Führungspersönlichkeiten, aufgrund der Verzögerungen bei den Landvermessungen, des Baus von Großprojekten auf Indigenen-Gebiet ohne vorherige Zustimmung nach in Kenntnissetzung (Belo Monte, Umleitung des Rio São Francisco, Kleinwasserkraftwerke) und wegen weiterer Vorkommnisse ähnlicher Größenordnung. Die Indigenen-VertreterInnen in der Nationalen Kommission der Indigenenpolitik CNPI zogen sich am Morgen des 16. Juni von der 17. Sitzung des Gremiums zurück. Die CNPI ist die Hauptinstanz zur Koordination der Aktivitäten der verschiedenen Bundesorgane, die mit indigenen Völkern zusammenarbeiten und vereint die VertreterInnen der regionalen und überregionalen Indigenen-Organisationen und Regierungsmitglieder.
Die IndigenenvertreterInnen verlangen eine konkrete Agenda und verbindliche Vereinbarungen im Hinblick auf die Forderungen, die sie der Präsidentin anlässlich des Zusammentreffens Terra Livre (Freies Land) vom 2.-5. Mai unterbreitet haben. Diese brasilienweit größte Indigenen-Demonstration findet jährlich auf der Esplanade der Ministerien statt. Bis zum heutigen Zeitpunkt hat die Präsidentin alle sozialen Bewegungen mit Ausnahme der Indigenenbewegung empfangen.