Abzug der Reisbauern aus Raposa Serra do Sol
Der Präsident des Bundesstaats-Gerichtshofes, Jirair Meguerian, begleitete den Abzug der 52 Familien und sieben Reisbauern. Um weitere Konflikte zu vermeiden, wurden die Reisbauern dabei unterstützt, die letzte Reisernte noch einzubringen, was allerdings nur der Anführer der Reisbauern, Paulo César Quartiero, für ca. 400 ha in Anspruch nahm.
Die Reisernte fand bis Mitte Mai unter Verantwortung der Regierung statt. Am 13. Mai verließen die letzten Arbeiter und Maschinen die Region. Paulo César Quartiero zerstörte vor seinem Abzug sämtliche Infrastruktur auf seiner Fazenda – Vorrichtungen, für die er von der FUNAI bereits entschädigt worden war.
Die Bedingungen zur Nutzung des Reservats enthalten einige Einschränkungen für die Indigenen bspw. in Bezug auf die Ausbeutung der Bodenschätze (siehe auch Bericht zu Ernährungssicherung von Februar 2009). »Für ähnlich gelagerte Fälle wie bei den Pataxó-Hã-Hã-Hãe in Bahia, die bereits auf ihrem Land wohnen und deren Verfahren sich auch schon gut 20 Jahre hinzieht, ist das Urteil positiv«, sagte der stellvertretende CIMI-Vorsitzende Roberto Liebgott. Doch bereiten ihm die Bestimmungen zum Teil auch Sorge: »Wenn sich Indianer- mit Naturschutzgebieten überschneiden, werden die Nutzungsrechte der Indígenas beschnitten.« Die größte Einschränkung stellt die Bedingung dar, dass einmal anerkannte indigene Gebiete in ihren Grenzen nicht mehr ausgeweitet werden dürfen. Dies könnte negative Wirkung bspw. auf das Volk der Guaraní-Kaiowá haben, die in ihrem bereits länger anerkannten, aber unzureichendem und zerstückelten Gebiet in ihrer Ernährungssicherung gefährdet sind. Sie kämpfen seit Jahren darum, dass ihr Gebiet vergrößert wird. Erst in den letzten Tagen entschied das regionale Gericht, dass die etwa hundert Guarani-Kaiowá in Rio Brilhante, Mato Grosso do Sul, das Gebiet Laranjeira Nhanderú, das sie seit anderthalb Jahren besetzt hatten und dessen Demarkierung sie fordern, binnen 90 Tagen zu verlassen haben.