Widerstand, Kreativität für Neues und Transformation – das Weltsozialforum 2018 in Salvador/Bahia
Die politische Situation nach dem institutionellen Putsch 2016 und der Regierungskurs von Präsident Temer seither machen es progressiven Ideen und Kräften in Brasilien schwer. Elemente des neoliberalen Kapitalismus in Verbindung mit Globalisierungs-strategien sollen Brasilien positive Impulse geben. Dabei schaffen sie mehr Probleme als sie lösen.
Weltweit betrachtet sind multiple Krisen auszumachen: Energie, Umwelt, Finanzmärkte, Geopolitik, Ernährung, Migration, u.a. Umso wichtiger erscheint eine gemeinsame Utopie, wie dem Erdrutsch sozialer Errungenschaften und einer Entfremdung und Vermarktung von Naturgütern entgegengetreten werden kann und mit welcher Agenda sich die linken Kräfte der Zivilgesellschaft in Zukunft politisch einbringen werden. Dafür ist auch der Austausch mit internationalen Mitstreiter*innen elementar. Was sind die Träume des Weltsozialforums? Die Stärkung kreativer Kräfte und transformatorischer Ideen bilden zusammen mit dem zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen Sozialabbau und den Ausverkauf von Ressourcen, Land und Rechten die Basis für das fünftägige internationale Treffen.
Die Vorbereitungen sind bereits im Gange. Bislang wurden etliche Themen für die konkrete Programmgestaltung ausgemacht, wobei die Aktivitäten nicht vorgegeben sind, sondern selbstverwaltet entstehen. Die Programmachsen sollen die Mobilisierung in Brasilien, Lateinamerika und weltweit erleichtern:
- Demokratie (Demokratisierung und Radikalisierung von Demokratie)
- Wirtschaft (Eine andere Wirtschaft ist möglich)
- Soziale Umweltgerechtigkeit (Kampf um Territorien für traditionelle Völker und Gemeinschaften /Gutes Leben/Klimaschutz muss am System ansetzen)
- Kampf gegen Rassismus und Intoleranz (Vidas Negras Importam/Black Life Matters/gegen Masseninhaftierung und Drogenkrieg/gegen die Auslöschung der afrobrasilianischen Jugend)
- Widerstand feministischer Frauenbewegungen (Rechtliche Gleichstellung/Genderfragen)
- LGBT (LGBT, Freiheit und Vielfalt)
- Kampf für Wasser- und Landrechte (Gemeingüter und Nutzungsrechte)
- Städte – Räume und Rechte (Bezahlbarer Wohnraum, Mobilität und Frieden)
- Migration – Städte ohne Grenzen
- Arbeitswelt (Kein Recht weniger! /Arbeit und Einkommen/Produktive Restrukturalisierung)
- Globalisierung/Hoheit und Standortbestimmung /Anti-Imperialismus/Friedensförderung/Respekt von Vielfalt, Gerechtigkeit und Natur
- Menschenrechte und Demokratie (Globalisierung und soziale Gerechtigkeit)
- Emanzipatorische Bildung (Bildung für alle/Bildung zu mehr Kreativität und Transformation)
- Kommunikationskultur (Kultur und Kunst/ Freie Medien/Widerstandsformen)
- Gesundheit und Soziales (Unser Leben ist keine Ware!)
- Weltsozialforum (zukünftige Prozesse/Autonomie/Pluralität und Übereinstimmung)
- Befreiungskämpfe (Palästina/ Kampagne BDS, Boykott und Anti-Apartheitkämpfe)
- Humanitarismus und Universalismus (Erfahrungen aus Transformationsprozessen)
- Kämpfe für unsere Erde (Garantie von Rechten indigener Völker, Stämme, traditioneller Gemeinschaften)
Anmeldemodalitäten:
Die Anmeldung der Teilnehmer*innen erfolgt ausschließlich über die Internetpräsenz des WSF www.fsm2018.org.
- Der Einzel-Teilnehmer*innenbeitrag beträgt 10 Euro/30 R$/10 US$. Die Anmeldung ist vom 16.11.2017 bis 12.03.2018 vorgesehen.
- Für Organisationen, Bewegungen, Netzwerke und Plattformen läuft die Anmeldefrist vom 16.11.2017 bis 31.01.2018. Ihr Beitrag beträgt 30 Euro/100 R$/30 US$. Darin sind die Teilnahme von bis zu 4 Personen und die Möglichkeit zur Durchführung eines eigenen Angebots enthalten.
- Unternehmen der Solidarwirtschaft können sich für 30 Euro/100 R$/30 US$ ebenfalls über die Website mit eigenen Angeboten anmelden. Die Anmeldung hierfür läuft vom 01.12.2017 bis 31.01.2018.
- Freiwillige Helfer*innen können sich vom 01.12.2017 bis 03.03.2018 über die Website des WSF anmelden.