Kampf gegen Agrargifte und Gentechnik XXL
Zudem bedeutet der beabsichtigte Umbau des seit 2002 vorgeschriebenen Registers krebserregender Agrargifte, dass Risiken und gesundheitliche Folgen für den Verbraucher in Zukunft verschleiert werden, da Landwirte den Einsatz von Agrargiften nicht mehr kennzeichnen müssten.
Sprachlich ist die Verschleierung bereits erfolgt. So kommen heute Defesivos fitosanitários oder produtos de controle ambiental, sogenannte Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft zum Einsatz. Von Gift und gesundheitlichen Folgeschäden keine Rede! Brasilien ist Weltmeister im Einsatz von Agrargiften. Allein 2014 wurden 500.000 Tonnen Agrargifte auf die Felder ausgebracht. Laut der Geografin Larissa Bombardi[1] von der Universität São Paulo (USP) erreicht die Konzentration in einigen Staaten 12-18kg je Hektar. Die Zuständigkeit für die Zulassung von Agrargiften soll in Zukunft allein beim Landwirtschaftsministerium MAPA liegen. Bislang sind die Umweltbehörde IBAMA und die Gesundheitsbehörde ANVISA bei der Beurteilung und Entscheidung beteiligt.
Hier geht´s zum Schwerpunktthema des KoBra - Dossiers Ernährungssouveränität Juli 2018.
[1] http://terradedireitos.org.br/noticias/noticias/se-o-pl-do-pacote-do-veneno-for-aprovado-vamos-abrir-a-brecha-para-o-caos-aponta-larissa-bombardi/22861