Brasilianische Frauen in Europa demonstrieren gegen Rechtsradikalismus und Frauenfeindlichkeit
Nicht nur Frauen in Brasilien, sondern auch Brasilianer*innen und Frauen im Ausland und vor allem in Europa schließen sich dem Protest an. In mehr als 60 Städten unter andrem Berlin, Frankfurt, Paris, Brüssel, Wien und Barcelona gingen hunderte Frauen der Bewegung „#EleNao" am Samstag auf die Straße, um ihrer Empörung Luft zu machen und ihren Widerstand in die Öffentlichkeit zu tragen.
Sie wollen nicht hinnehmen das ein Ex-Militär, der offen gegen Schwarze und Homosexuelle hetzt, der die Militärdiktatur der 1970'er Jahre verherrlicht, die ungleiche Bezahlung von Männer und Frauen verteidigt, der öffentlich die Erschießung der Anhänger der Arbeiterpartei PT fordert und einer PT-Abgeordneten zurief, sie sei "so hässlich, dass sie es nicht einmal verdiene, vergewaltigt zu werden", zum Präsident Brasiliens gewählt wird.
Stattdessen fordern sie die Anerkennung der Vielfalt in der brasilianischen Gesellschaft. „Wir sind gegen die Faschistisierung Brasiliens. Soziale Probleme lassen sich nicht mit Waffen lösen. Wir sind gegen einen Präsidentschaftskandidaten, der offen rassistisch auftritt. Für uns ist die Gleichberechtigung von Frau und Mann, Homosexuellen und Heterosexuellen und Trans unantastbar. Wir werden nicht zulassen, dass ein Ex-Militär Präsident wird, der die Wiedereinführung einer Diktatur anstrebt und Schwarze, Indigene und Minderheiten als Untermenschen bezeichnet. Der nicht!“ (Arbeitskreis für Menschenrechte in Brasilien/Frankfurt) Ende August hatte die Afro-Brasilianerin Ludmila Teixeira die Facebookgruppe „Mulheres Unidas Contra Bolsonaro" (Frauen gemeinsam gegen Bolsonaro) gegründet und Frauen in Brasilien dazu aufgerufen, gemeinsam gegen Bolsonaro zu kämpfen. Unter dem Hashtag „#EleNao" (auf deutsch: Der nicht!) vernetzten sich in wenigen Wochen mehr als 3,8 Mio. Frauen über Facebook.