Abtreibungsverbot ist ein Todesurteil für Frauen
(Fortaleza, 20. September 2013, adital/deutschsprachige Übersetzung Poonal Nr.1070).-
Der Gynäkologe und Geburtshelfer Jefferson Drezett ist seit über 10 Jahren Koordinator einer Initiative, die in Brasilien Möglichkeiten zur straffreien Abtreibung vermittelt. Drezett erklärt im Interview, warum das Thema Abtreibung für ihn ein Problem der allgemeinen Gesundheit darstellt.
Warum betrachten Sie Schwangerschaftsabbrüche als ein generelles gesundheitliches Problem?
Damit wir etwas als ein generelles gesundheitliches Problem einstufen, müssen mindestens zwei Dinge gegeben sein: Erstens: Es muss eine gewisse Häufung von Fällen vorliegen, die Bestürzung hervorruft; ungewöhnliche Ereignisse, die nur vereinzelt auftreten, scheiden also aus. Zweitens: Es müssen Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung gegeben sein. Im Fall der Abtreibungsfrage treffen beide Kriterien zu. Jüngsten Schätzungen zufolge werden weltweit jedes Jahr etwa 220 Millionen Frauen schwanger. Bei etwa 30 bis 35 Prozent der Fälle handelt es sich dabei um nicht geplante Schwangerschaften. Das heißt, etwa 45 Millionen dieser Schwangerschaften wurden nicht geplant, und viele sind sogar ungewollt. Sehr häufig ergibt sich daraus die Entscheidung zu einer Abtreibung. [weiterlesen bei Poonal Nr. 1070...]