Daimler reagiert im Vorfeld der Aktionärsversammlung
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre aus Köln hatte - wie im vergangenen Jahr bei Volkswagen und im Januar dieses Jahres in München bei Siemens - zusammen mit KoBra dem Vorstand des deutschen Automobilkonzerns Daimler AG kritische Fragen in Bezug auf dessen Vergangenheit in Brasilien gestellt. Dazu hatten die Kritischen Aktionäre einen Gegenantrag gestellt, der auf der Internetseite der Daimler AG veröffentlicht wurde. [KoBra berichtete.]
Dort hieß es:
"Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V., Köln
Zu Punkt 3 der Tagesordnung:
Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet.
Begründung:
Laut dem im Dezember 2014 veröffentlichten Abschlussbericht der Nationalen Wahrheitskommission Brasilien war neben anderen Firmen auch Daimler (Niederlassung "Mercedes Benz") in die brasilianische Militärdiktatur verstrickt. Laut dem Abschlussbericht (Vol.II, S.320) hat auch Daimler Brasilien das Folterzentrum Operação Bandeirante (Oban) von 1969 bis Mitte der 1970er Jahre, dem Höhepunkt des staatlichen Terrors und Folterns in Brasilien, finanziell unterstützt. Der Vorstand von Daimler hat es versäumt, diese Vorgänge umgehend untersuchen und aufzuklären zu lassen, nicht zuletzt angesichts des kürzlichen 50. Jahrestages des brasilianischen Militärputsches. Daimler muss sich seiner historischen Verantwortung stellen und sich dazu bekennen."
Nun hat Daimler reagiert: Auf ihrer Internetseite schreibt Daimler:
"Stellungnahme der Verwaltung zu den Gegenanträgen zur Hauptversammlung am 1. April 2015