Exportgut satellitengestützte Entwaldungskontrolle verspricht Profite durch REDD+
Das Interesse des Auslands begründet sich durch den finanziellen Anreiz, den das REDD+-System verspricht. Zuverlässige Daten sind Voraussetzung, um Wald zu Geld zu machen. Die Datengrundlage muss den erreichten Entwaldungsrückgang bzw. staatliches Vorgehen gegen Kahlschläge dokumentieren. Dann winken den Ländern finanzielle Gutschriften aus dem REDD+-Mechanismus, da der Wald in seiner Funktion als Kohlenstoffspeicher in Zukunft eine Vergütung erfahren soll.
Das Computerprogramm Terra Amazon enthält verschiedene Module2: PRODES wertet im Jahresrhythmus den jährlichen Waldverlust aus und erfasst dabei Flächengrößen ab 6,25 Hektar. DETER schafft monatliche Erhebungen und sendet nach Erkennung von Warnpunkten in der Folge Notrufe an die Kontrollstation. Die Umweltbehörde kann im Anschluss innerhalb von zwei Wochen über verlässliche Daten verfügen und den Notrufen nachgehen. Bei diesem Modul werden Flächengrößen ab 25 Hektar gemessen. Sowohl Kahlschläge als auch deutlicher Bewaldungsrückgang (Degradation) werden erfasst. DEGRAD versteht sich als Ergänzungsmodul zu PRODES, denn es erfasst in Brasilien seit 2007 ebenfalls im jährlichen Turnus Gebiete, die nicht vollständig entwaldet, in ihrer Struktur jedoch deutlich degradiert sind. Auch für den Rückgang von Walddegradation lässt sich internationales Geld erwarten. Hier verlief die Entwicklung der vergangenen Jahre in Amazonien laut vorliegender Daten bei INPE wie folgt: 2007: 15.987 km2; 2008: 27.417 km2; 2009: 13.301 km2. Die größten degradierten Flächen hat INPE in den Staaten Mato Grosso, Pará und Maranhão ermittelt.
Das vierte Modul wird nicht im Kampf gegen illegale Entwaldung eingesetzt. Es heißt DETEX und dient der Forstbehörde zur nachhaltigen Bewirtschaftung des Staatswaldes. Es wird zur Lokalisierung von Wertholzflächen für den selektiven Holzeinschlag verwendet.