Ausweitung des legalen Holzeinschlags im Amazonasregenwald
Die Forstbehörde verspricht sich mit dieser Maßnahme, die starke Nachfrage nach Holz legal decken zu können. Im brasilianischen Amazonien wird das meiste Tropenholz vor Ort genutzt und nur in geringem Ausmaß exportiert. Der neue Plan soll durch Audits von NROs flankiert werden, die sicherstellen sollen, dass die Holzkonzessionäre den Wald nicht übernutzen, sondern nur in dem Maße, wie er auch wieder nachwächst (ähnlich dem System der nachhaltig geregelten Forstwirtschaft in Deutschland). Auch die staatliche Kontrolle und Strafverfolgung bei Zuwiderhandlung soll verbessert werden. Dafür ist es auch entscheidend, jeweils vor Vergabe einer Einschlagslizenz die Landbesitzfrage zu klären und auch den gewünschten selektiven Holzeinschlag zu überwachen.
Roberto Smeraldi, der Leiter von Amigos da Terra - Amazônia Brasileira stellt die Maßnahme als wirksames Instrument in Frage, da er in hohem bürokratischem Aufwand und geringer Transparenz zwei starke Hindernisse sieht, die Investoren davon abhalten, sich vertrauensvoll auf solch ein langfristiges Bewirtschaftungsmodell einzulassen.
Der Forstbeamte Hummel sieht ebenfalls die Herausforderungen, die durch den bürokratischen Aufwand, mangelnde Ausbildung, begrenzte Finanzen und fehlendes technisches Kow-How besonders für kleine Forstbetriebe wie Gemeindekooperativen zu überwinden seien. Hier stellt sich bereits die Frage, wer dann letztendlich von dem neuen Modell profitieren soll.
Mit dem Gelingen des Vorhabens verspricht sich die brasilianische Regierung, die Nachfrage auf dem amerikanischen und europäischen Markt nach Holz legaler Herkunft besser decken zu können. Auf diesen Märkten werden die Schlupflöcher für illegales Holz immer enger.