BASF-Doppelmoral beim Pestizidverkauf in Brasilien hat zugenommen
Am 3. Mai tagt in Mannheim die diesjährige Aktionärsversammlung von BASF. Da wird es wieder Proteste und kritische Redebeiträge gegen die von BASF in Brasilien an den Tag gelegte Doppelmoral geben.
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre hatte im Jahr 2016 eine Untersuchung der von BASF in Brasilien zum Verkauf angebotenen Wirkstoffen in Pflanzenschutzmittel, wie BASF sie nennt, vorgenommen. Die Kritischen Aktionär*innen wollten wissen, ob und welche Wirkstoffe BASF in Brasilien vertreibt, die auf EU-Ebene laut EU-Pesticides-Database nicht zugelassen sind. Diese Untersuchung haben wir drei Jahre später wiederholt. Das Ergebnis: Die Zahl der von BASF in Brasilien vertriebenen, aber auf EU-Ebene laut EU-Pesticides-Database nicht zugelassenen Wirkstoffe hat nicht ab-, sondern im Gegenteil zugenommen.
Von BASF in Brasilien (2016) verkaufte Wirkstoffe, die auf EU-Ebene nicht zugelassen sind:
Chlorfenapyr
Cyanamide (H & Ca cyanamide)
Flufenoxuron
Imazapic
Imazapyr
Imazethapyr
Saflufenacil
Sethoxydim
Tepraloxydim
Von BASF in Brasilien (2019) verkaufte Wirkstoffe, die auf EU-Ebene nicht zugelassen sind:
Chlorfenapyr
Clothianidin
Cyanamide (H & Ca cyanamide)
Fipronil
Flocoumafen
Flufenoxuron
Glufosinate
Imazapic
Imazapyr
Imazethapyr
Quinclorac
Saflufenacil
Sethoxydim
Waren es im Jahr 2016 noch neun Wirkstoffe, die BASF in Brasilien verkauft, die aber auf EU-Ebene laut der EU-Pesticides-Database keine Zulassung haben, so waren es 2019 bereits dreizehn Wirkstoffe, die in Brasilien vertrieben, aber laut der EU-Pestizid-Database nicht zugelassen sind. Dies entspräche einem Anstieg um 44,44 Prozent.
Siehe http://ec.europa.eu/food/plant/pesticides/eu-pesticides-database/public/?event=homepage&language=EN. Es gibt Wirkstoffe, wie Glufosinat z.B., das laut EU-Pesticide-Database auf EU-Ebene keine Zulassung hat, aber in einigen EU-Mitgliedsstaaten dennoch eine nationale Zulassung erhalten hat.