Ausländische Konzerne in brasilianischer Ethanolbranche
Seit einigen Jahren gibt es im brasilianischen Ethanolsektor zunehmende Aufkäufe durch ausländische Unternehmen. Die Wirtschaftsmacht konzentriert sich mehr und mehr in den Händen bestimmter Wirtschaftsgruppen. Seit dem Jahr 2000 ist der Anteil ausländischer Unternehmen am brasilianischen Ethanolsektor von 1% auf 20% gestiegen. Etwa 450 Verarbeitungsanlagen werden von 160 Unternehmen kontrolliert. Nach Angaben der KPMG Corporate Finance gab es zwischen 2000 und September 2009 in Brasilien 99 Fusionen und Anlagenaufkäufe – davon 45, also fast die Hälfte, zwischen 2007 und 2009. Zu den HauptakteurInnen unter den ausländischen InvestorInnen in den brasilianischen Ethanolsektor gehören die französischen Konzerne Louis Dreyfus und Tereos, der US-Agrokonzern Bunge und der indische Zuckerproduzent Shree Renuka. Sie haben in den letzten zwei Jahren Mehrheitsanteile an großen Zucker- und EthanolproduzentInnen erworben. Ein weiteres Unternehmen ist die Royal Dutch Shell, die kürzlich ein Joint Venture mit Brasiliens Marktführer Cosan einging. Gleiches plant der US-Technologiekonzern Amyris. Doch ist inzwischen auch der staatliche Erdölkonzern Petrobras im großen Stil mit dabei: Bis 2013 will Petrobras 4,5 Mrd. $ in die Produktion von Agrokraftstoffen investieren und die Jahresproduktion von Cosan übertreffen . Einen genauen Einblick in die verschiedenen Investitionen liefert der Artikel von Maria Luisa Mendonça: Avança o monopólio da terra para produção de agrocombustíveis.
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