Landesweite Kundgebungen gegen Bolsonaro geplant
Nachdem es in Brasiliens Städten in den vergangenen Tagen wieder vermehrt sogenannte Panelaços (abgeleitet vom Protestvorgang "vom Fenster aus mit Löffeln auf Kochtöpfen schlagen") gegeben hat, die sich gegen den Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie im Lande gerichtet hatte und deren wütender Protest sich vor allem an den publik gewordenen, enorm skandalösen Zustände vor allem in Manaus entzündet hatten, wo es in den Krankenhäusern an Sauerstoff zur Behandlung der Covid-Erkrankten mangelte, sodass die Notbeatmung der schwer Erkrankten per Hand vorgenommen werden musste und dies zum Teil unter Zuhilfenahme von Freiwilligen geschehen musste, da nicht mehr genügend medizinisches Personal zur Verfügung stand, wurden von mehreren linken Gruppierungen über soziale Medien unter dem Hastag #ForaBolsonaro für 15 Landeshauptstädte Brasiliens Kundgebungen gegen Bolsonaro für dieses Wochenende angekündigt. Kundgebungen sind für die Städte Belém, Maceió, Salvador, João Pessoa, Teresina, Recife, Fortaleza, São Paulo, Belo Horizonte, Rio de Janeiro, Brasília, Campo Grande, Porto Alegre, Curitiba und Florianópolis angekündigt, auch in vielen weiteren Städten werde es Protestkundgebungen geben, wie Brasil de fato berichtete.
Auch in Berlin wird es eine Protestkundgebung geben, die für den Donnerstag, 28. Januar, um 13:30 Uhr vor der Brasilianischen Botschaft angemeldet ist.
Währenddessen haben in Brasilien die Fakultät für öffentliche Gesundheit und die Menschenrechtsorganisation Concetas eine Analyse vorgestellt, die 3.049 Dekrete und Durchführungsbestimmungen der brasilianischen Bundesregierung aus dem Jahre 2020 analysiert und festgestellt hat, wieweit die Bolsonaro-Regierung durch ihr Regierungshandeln de facto eine "institutionalisierte Strategie zur Ausbreitung des Corona-Virus" vorangetrieben habe. In Brasilien sind bislang (21. Januar 2021, 18 Uhr) 214.147 Todesfälle durch Covid und 8.697.368 Covid-Infektionen zu verzeichnen gewesen.