Indigene Landrechte - September 2024

Die Diskussion über die Landrechte der indigenen Völker in Brasilien ist heute aktueller denn je. Ein zentraler Punkt ist die Debatte über die Stichtagsregelung („Marco Temporal“), die sich intensivierte, nachdem der Nationalkongress ein neues Gesetz verabschiedete, das die 2023 vom Obersten Gerichtshof (STF) gekippte These wieder aufnahm. Die These verletzt die Rechte der originären Völker und widerspricht ihrer historischen Existenz und kulturellen Kontinuität. Da das Thema wieder auf der politischen Agenda steht, besteht die Tendenz, eine Vereinbarung zu treffen, die eine Entschädigung der Landbesitzer vorsieht, deren Ländereien als indigene Gebiete ausgewiesen werden könnten. Das Panorama der Demarkierung indigener Gebiete hat in den letzten Jahren Rückschläge erlitten, was zu einer Zunahme von Invasionen in diese Gebiete für illegale Aktivitäten geführt hat. Besonders schwerwiegend ist die Situation im Amazonasgebiet, wo die Fälle von Abholzung und illegalem Bergbau weiter zunehmen. Diese Eindringen bedrohen nicht nur das Ökosystem, sondern auch die physische und kulturelle Integrität der indigenen Völker.
| von tilia.goetze@kooperation-brasilien.org
Indigene Landrechte - September 2024
Chico Batata. Die Situation zeigt die Trockenheit des Rio Negro in Manaus, der Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas, am Tag der Wahlkampagnen im Oktober 2024, sowie die Bedrohung durch den Klimawandel für die indigenen Völker und deren zukünftige Generationen.

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Inhalt:

Einleitung 2
SCHWERPUNKT - Überschwemmungen in Rio Grande Do Sul und die indigene Gemeinschaften

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Indigene Völker der Pampa und die Archäologie der Überschwemmungen 4
Wie steht es um die Demarkierung? 6
Indigene Vernetzungen im Süden 7
ÖFFENTLICHER BRIEF - Indigene Vernetzung in RS - Mai 2024 9