268 | Energiewende für wen?

Das Heft, das auch als Vorbereitungsreader für unsere Frühjahrstagung dient, beschäftigt sich mit der Rolle erneuerbarer Energien in Brasilien. Obowhl Brasilien einen sehr hohen Anteil seiner Stromversorgung mit erneuerbaren Energien abdeckt, steht das Land bei der Energiewende noch vor vielen Herausforderungen. Das betrifft besonders die sozio-ökologischen Auswirkungen, die dieser Prozess mit sich bringt. Mit diesem Thema wird sich auch unsere Frühjahrstagung vom 24.-26. März in Freiburg beschäftigen. Alle Infos zu Programm und Anmeldung findet ihr auf der Startseite.
| von Hannah
268 | Energiewende für wen?

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Inhalt:

Revogaço: „Schluss mit der Demontage!“ Soziale und politische Organisationen fordern eine Politik der
Umkehr
von Elisangela S. Paim

„Saubere Energien, schmutzige Methoden“ Der Ausbau von Windkraft und Solarenergie in Nordostbrasilien
von Michael Klingler

Sozial‑ und umweltpolitische Agenden in Brasilien
Eine kurze Geschichte von Ideen, sozialen Bewegungen und Institutionen
von Mariah Freitas Monteiro

Warum Brasilien in der Energiewende so viel weiter ist als Deutschland ‑ und der Preis dafür enorm ist
von Lisa Kuner

Auf dem Trockenen ‑ Die Abhängigkeit Brasiliens von der Wasserkraft ist eine Bürde für die Zukunft
von Dr. Thilo F. Papacek

Energieautonomie in Favelas in Rio de Janeiro - Das Beispielprojekt “Ilumina Complexo Paula Ramos”
von Mariana Cascardo Michael

Die nach wie vor tickenden Zeitbomben des Bergbaus in Brasilien
von Christian Russau

Auszug aus dem Editorial:
Trotz der hohen Produktionsrate von „grüner Energie“, die mehrere Länder, darunter auch Deutschland, übertrifft, steht Brasilien bei der Energiewende noch vor vielen Herausforderungen. Das betrifft besonders die sozio‑ökologischen Auswirkungen, die dieser Prozess mit sich bringt. Wie Elisangela S. Paim in ihrem Text hervorhebt, wurden im Namen des Kampfes gegen den Klimawandel einige Projekte durchgeführt, bei denen fraglich ist, ob sie wirklich "grün", bzw. umweltfreundlich sind, da sie mehrere nicht erneuerbare Mineralien für ihren Produktionsprozess und fossile Brennstoffe für den Transport der Anlagen benötigen. Außerdem stellen die Enteignung indigener Völker und die Auswirkungen auf lokale Biome, Fauna und Flora weitere schwerwiegende Folgen in der Umsetzung von Energiequellen dar, die theoretisch
"ökologisch korrekt" wäre.
[...]
Obwohl die natürlichen Bedingungen für die Erzeugung umweltfreundlicher Energie in Brasilien günstig sind, machen die dargestellten Herausforderungen deutlich, dass es nicht nur darum geht, über die natürlichen Ressourcen zu verfügen, sondern auch darum, wie diese Prozesse auf ethische, effiziente und wirklich nachhaltige Weise ‑ sozial und ökologisch ‑ umgesetzt werden können. Die Art und Weise, wie die neue Regierung mit solch komplexen Fragen umgehen wird, ist entscheidend dafür, dass die Praxis mit dem Diskurs übereinstimmt, und dazu können die Beiträge der Zivilgesellschaft viel beitragen.