273 | Wem gehört das Land?

Die neue Ausgabe des Brasilicum widmet sich der Landfrage. Ein immer wiederkehrendes Thema ist für uns die Frage des Landes, seit der Kolonialzeit eine der hauptsächlichen Gründe für Ausbeutung von Menschen und Natur, von Ausgrenzung, Vertreibung, Gewalt, Hunger und Elend in Brasilien.
| von tilia.goetze@kooperation-brasilien.org
273 | Wem gehört das Land?

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Inhalt:

Marielle: Wem gehört das Land?
von Eliane Brum


Die Bedeutung der Legalisierung von Grundbesitz im Leben von Frauen
von Espaço Feminista


Land und Territorium, vom „Lokalen zum Globalen“
von Maria Aparecida Mendes und Elisa Urbano Ramos


Wasser in São Paulo: Ein Interview mit Adriano Sampaio über seine Arbeit in der indigenen Aldeia Itakupe
von Luiza Rodrigues


Über den Tellerrand: Die Erfahrung von CONSEA für mehr soziale Teilhabe im Ernährungssystem
von Vinícius Mendes


Das Instituto Harpia Brasil und seine Verbindungen zur Bewegung Invasão Zero
von Carolina Bataier und Luís Indriunas


Editorial:

Die neue Ausgabe des Brasilicum widmet sich der Landfrage. Ein immer wiederkehrendes Thema ist für uns die Frage des Landes, seit der Kolonialzeit eine der hauptsächlichen Gründe für Ausbeutung von Menschen und Natur, von Ausgrenzung, Vertreibung, Gewalt, Hunger und Elend in Brasilien.
Mit dem Artikel von Eliane Brum: Wem gehört das Land?, den wir mit freundlicher Genehmigung, der Zeitschrift „SUMAUMA ‑ Jornalismo do Centro do Mundo“ entnommen und übersetzt haben, wird das Thema in vielen Aspekten dargestellt. Die Ermordung von Marielle Franco wird von der Autorin in den Zusammenhang der Landfrage gestellt und aufgezeigt, wie immer wieder mit brutalster Gewalt Land in städtischen und ländlichen Gebieten illegal in Besitz genommen wird. Mit dem Artikel des „Espaço Feminista“ zeigen engagierte Frauen auf, welche Bedeutung die Legalisierung von Grundbesitz im Leben von Frauen hat. Ein weiterer Artikel des „Espaco Feminista“ beschäftigt sich mit Frage nach „Land und Territorium“ aus der Sicht von Elisa Urbano Ramos aus dem Volk der Pankararu und Maria Aparecida Mendes aus dem Quilobo Conceição das Crioulas. Beide leben im Biom der Caatinga Pernambucos und sie beschreiben ihre Beziehung zu Land und dem Territorium, das für sie zum Symbol ihrer Weltanschauungen, die Wiedergutmachung von Rassismus und den Schutz des Planeten Erde bedeutet. Wasser hat eine besondere Bedeutung, nicht nur in der Caatinga. Im Interview, das wir mit Adriano Sampaio führen konnten, erfahren wir etwas über seine Arbeit mit der indigenen Gemeinschaft der Aldeia Itakupe in der Nähe von São Paulo. Die Frage des Landes betrifft auch die Frage der Ernährung und damit auch die Problematik des Hungers. Mit dem „Nationalen Rat für Lebensmittel‑ und Ernährungssicherheit – CONSEA“ verfügte Brasilien für mehr als ein Jahrzehnt über ein wirksames Instrument im Kampf gegen den Hunger. Vinı́cius Mendes berichtet über die Neugründung dieses nationalen Rates, der in der Zeit der Bolsonaro‑Regierung aufgelöst worden war. Diese Ausgabe schließt mit einem Artikel über das ultrakonservative Institut Harpia Brasil und seinen Verbindungen zur Invasão Zero (dt. Null Invasion). Damit endet der Teil mit Artikeln zum Schwerpunktthema dieser Ausgabe. Wir haben uns auch für dieses Thema entschieden, weil der MST in diesem Jahr sein 40‑jähriges Bestehen feiert. Daher haben wir uns intensiv darum bemüht, entsprechende Artikel zu diesem Jubiläum zusammenzustellen, sind damit aber bis zum Redaktionsschluss zu keinem befriedigenden Ergebnis gekommen. Das werden wir in den nächsten Ausgaben nachholen.
Wir wünschen allen Leser*innen eine bereichernde Lektüre.