Liebe Brasilien-Interessierte,

wir wünschen Euch noch ein frohes und gesundes neues Jahr und hoffen, ihr seid im Januar gut gestartet!

In Brasilien sind nach wie vor wichtige Ökosysteme, mit den dort lebenden Menschen von u.a. Extraktivimus bedroht. Gleichzeitig zeigen sich Erfolge von sozialen Kämpfen, wie ihr in unserer Newsletter-Sammlung nachlesen könnt. Unser neues KoBra-Dossier berichtet über die Entwicklungen zum Gesetzesvorhaben des "Marco Temporal" und über Konsultationsprotokolle als eines der effektivsten Mittel zur Sicherung von Territorien. Die Landlosenbewegung MST feiert dieses Jahr außerdem 40-jähriges Bestehen und hat dazu einen "Brief der Verbundenheit der MST-Bewegung mit dem Kampf und mit dem brasilianischen Volk" veröffentlicht.

Seit Dezember hat Brasilien die G20-Präsidentschaft inne und die Regierung hat sich hohe Ziele gesetzt. Hiermit werden wir uns bei der KoBra-Frühjahrstagung vom 12.-14.April in Heidelberg auseinandersetzen. Mehr Infos und die Anmeldung findet ihr in Kürze hier.

Es gibt auch dieses Jahr einige Besuche aus Brasilien und wir dürfen uns auf wichtige und spannende Eindrücke freuen.

Euer KoBra-Team


Beobachtungsstelle für Strafverfahren zur Tragödie von Brumadinho:

"Die Beobachtungsstelle für Strafverfahren zur Tragödie von Brumadinho wurde aus der Notwendigkeit heraus gegründet, ein Instrument zu schaffen, das den Familien der 272 Opfer und anderen interessierten Parteien die straf- und verwaltungsrechtlichen Verfahren verständlicher macht, die in Brasilien und Deutschland geführt werden, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und die Verantwortlichen für die Verbrechen und Todesopfer sowie für die weiteren Straftaten im Zusammenhang mit dem Einsturz des Staudamms von Vale S.A. in Brumadinho strafrechtlich zur Rechenschaft zu ziehen. Es handelt sich also um eine Initiative für all jene, die sich für Gerechtigkeit, für die Würdigung der Opfer, für die Förderung der historischen Erinnerung, für ein Justizsystem, das für die Menschen besser zugänglich ist, für ein Ende der Straflosigkeit einsetzen und wollen, dass sich solche Ereignisse nie mehr wiederholen."

 https://observatorio.wp.h6.homolog.inf.br/de/


Newsletter Sammlung

Aufgrund festgestellter schwerer Planungsmängel verzögert sich das Projekt des neuen Export-Eisenbahnkorridors in Paraná (Südbrasilien) „Nova Ferroeste“ um mittlerweile 3 Jahre. Der ursprüngliche Projektplan sah das Bieterverfahren in 2022 vor.  „Laut Luiz Henrique Fagundes, Koordinator des staatlichen Eisenbahnplans, wird erwartet, dass alle Umweltgenehmigungen bis 2024 reguliert werden. Danach wird der "Wettbewerb" zwischen den Investoren um das Projekt beginnen. Das Bieterverfahren soll 2025 stattfinden.“ (cbn Curitiba, 23.11.23)

Bericht aus dem Litoral Paraná / Brasilien von GEAS

Aufgrund festgestellter schwerer Planungsmängel verzögert sich das Projekt des neuen Export-Eisenbahnkorridors in Paraná (Südbrasilien) „Nova Ferroeste“ um mittlerweile 3 Jahre. Der ursprüngliche Projektplan sah das Bieterverfahren in 2022 vor. „Laut Luiz Henrique Fagundes, Koordinator des staatlichen Eisenbahnplans, wird erwartet, dass alle Umweltgenehmigungen bis 2024 reguliert werden. Danach wird der "Wettbewerb" zwischen den Investoren um das Projekt beginnen. Das Bieterverfahren soll 2025 stattfinden.“ (cbn Curitiba, 23.11.23)

Mehr lesen …

Politische Reise in den brasilianischen Amazonas von Manaus nach Belem vom 24. August bis 07. September 2024

Der Amazonas: Die grüne Lunge der Erde in Gefahr

Mehr lesen …
Vom 18.-20. Januar 2024 fand der Mecila Civil Society Workshop "Gemeinsam (end-)lich? Klima-Interdependenzen zwischen Europa und Lateinamerika/ Abya Yala" in Berlin statt. Die Aktivistin Zica Pires aus dem Quilombo Santo Rosa dos Pretos in Maranhão war hierfür zu Besuch und wir durften sie nicht nur bei der Konferenz erleben, sondern auch zu Gesprächen im Bundestag begleiten.

"Wer aus Erde gemacht ist, braucht das Bewusstsein, dass er Teil der Erde ist." - Zica Pires

Vom 18.-20. Januar 2024 fand der Mecila Civil Society Workshop "Gemeinsam (end-)lich? Klima-Interdependenzen zwischen Europa und Lateinamerika/ Abya Yala" in Berlin statt. Die Aktivistin Zica Pires aus dem Quilombo Santo Rosa dos Pretos in Maranhão war hierfür zu Besuch und wir durften sie nicht nur bei der Konferenz erleben, sondern auch zu Gesprächen im Bundestag begleiten.

Mehr lesen …
Die Landlosenbewegung MST veröffentlicht anlässlich der Feierlichkeiten ihres 40-jährigen Bestehens in der MST-Escola Nacional Florestan Fernandes einen offenen "Brief der Verbundenheit mit dem Kampf und mit dem Volk Brasiliens".

40 Jahre MST! Viva!

Die Landlosenbewegung MST veröffentlicht anlässlich der Feierlichkeiten ihres 40-jährigen Bestehens in der MST-Escola Nacional Florestan Fernandes einen offenen "Brief der Verbundenheit mit dem Kampf und mit dem Volk Brasiliens".

Mehr lesen …
Brasiliens Entwicklungsbank BNDES vergibt Milliardenkredit an ein JointVenture des Stahlgiganten ArcelorMittal und des Windparkgiganten Casa dos Ventos. Über die Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen von Stahlwerken in Brasilien hat KoBra schon oft berichtet, heute richten wir das Augenmerk auf die existierenden Menschenrechtsverstöße von Windparkunternehmen in Brasilien und stellen die Frage nach der (noch immer ausbleibenden) vollumfänglichen Anerkennung und Respektierung der Land- und Nutzungsrechte traditioneller Völker und Gemeinschaften und Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.

Riesenwindpark in Bahia erhält Milliardenkredit der BNDES-Bank - aber bestehende Menschenrechtsfragen werden nicht erwähnt

Brasiliens Entwicklungsbank BNDES vergibt Milliardenkredit an ein JointVenture des Stahlgiganten ArcelorMittal und des Windparkgiganten Casa dos Ventos. Über die Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen von Stahlwerken in Brasilien hat KoBra schon oft berichtet, heute richten wir das Augenmerk auf die existierenden Menschenrechtsverstöße von Windparkunternehmen in Brasilien und stellen die Frage nach der (noch immer ausbleibenden) vollumfänglichen Anerkennung und Respektierung der Land- und Nutzungsrechte traditioneller Völker und Gemeinschaften und Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.

Mehr lesen …
Bewaffnete Milizen griffen indigene Landbesetzung an, Militärpolizei war zu dem Zeitpunkt bereits vor Ort. Eine indigene Anführerin wurde erschossen.

Gewalt von Farmern gegen Indigene Pataxó Hã-Hã-Hãe in Bahia

Bewaffnete Milizen griffen indigene Landbesetzung an, Militärpolizei war zu dem Zeitpunkt bereits vor Ort. Eine indigene Anführerin wurde erschossen.

Mehr lesen …
Das Landesjustiztribunal von Maranhão wies am 7. Januar dieses Jahres in zweiter Instanz die Berufung des Multis Vale zum Versuch der Kriminalisierung des Indigenenmissionsrates CIMI und zweier als Lehrerinnen bei den Awá Guajá tätigen Missionarinnen im Indigenen Territorium TI Caru im Bundesstaat Maranhão zurück. Awá Guajá hatten 2016 die Eisenbahnlinie Estrada de Ferro Carajás temporär besetzt, um darauf aufmerksam zu machen, dass der Eisenerzgigant Vale sich nicht an die im Umweltbasisplan Plano Básico Ambiental PBA vertraglich zugesicherten Entschädigungs- und Wiedergutmachungsleistungen durch die Auswirkungen des Ausbaus des Eisenbahnprojektes der Estrada de Ferro Carajás gehalten hätten.

Vale-Konzern scheitert mit Kriminalisierungsversuch

Das Landesjustiztribunal von Maranhão wies am 7. Januar dieses Jahres in zweiter Instanz die Berufung des Multis Vale zum Versuch der Kriminalisierung des Indigenenmissionsrates CIMI und zweier als Lehrerinnen bei den Awá Guajá tätigen Missionarinnen im Indigenen Territorium TI Caru im Bundesstaat Maranhão zurück. Awá Guajá hatten 2016 die Eisenbahnlinie Estrada de Ferro Carajás temporär besetzt, um darauf aufmerksam zu machen, dass der Eisenerzgigant Vale sich nicht an die im Umweltbasisplan Plano Básico Ambiental PBA vertraglich zugesicherten Entschädigungs- und Wiedergutmachungsleistungen durch die Auswirkungen des Ausbaus des Eisenbahnprojektes der Estrada de Ferro Carajás gehalten hätten.

Mehr lesen …
Regierung verspricht Ausarbeitung eines neuen umfassenden Planes zur Bekämpfung des sogenannten "garimpos" in der Terra Indígena Yanomami binnen 30 Tagen. Durchgehende Präsenz von Militärkräften vor Ort geplant.

Illegale Goldgräberei noch immer im Yanomami-Territorium

Regierung verspricht Ausarbeitung eines neuen umfassenden Planes zur Bekämpfung des sogenannten "garimpos" in der Terra Indígena Yanomami binnen 30 Tagen. Durchgehende Präsenz von Militärkräften vor Ort geplant.

Mehr lesen …
Im Jahr 2023 wurden einem Medienericht von TV Brasil und Agência Brasil zufolge 3.151 Arbeiterinnen und Arbeiter aus sklavenarbeitsähnlichen Zwangsverhältnissen in Brasilien befreit. Dies war dem Bericht zufolge die höchste Zahl an aus sklavenarbeitsähnlichen Zwangsverhältnissen befreiten Menschen seit dem Jahre 2009. Das Ministerium für Arbeit und Beschäftigung räumt derweil anhaltend hohe Defizite bei der Aufdeckung sklavenarbeitsähnlichen Zwangsverhältnisse ein, dies vor allem infolge zu wenig zur Bekämpfung von Sklavenarbeit und Überwachung der Arbeitsverhältnisse im Lande eingestellten Personals.

Sklavenarbeitsähnliche Zwangsverhältnisse in Brasilien

Im Jahr 2023 wurden einem Medienericht von TV Brasil und Agência Brasil zufolge 3.151 Arbeiterinnen und Arbeiter aus sklavenarbeitsähnlichen Zwangsverhältnissen in Brasilien befreit. Dies war dem Bericht zufolge die höchste Zahl an aus sklavenarbeitsähnlichen Zwangsverhältnissen befreiten Menschen seit dem Jahre 2009. Das Ministerium für Arbeit und Beschäftigung räumt derweil anhaltend hohe Defizite bei der Aufdeckung sklavenarbeitsähnlichen Zwangsverhältnisse ein, dies vor allem infolge zu wenig zur Bekämpfung von Sklavenarbeit und Überwachung der Arbeitsverhältnisse im Lande eingestellten Personals.

Mehr lesen …

Kämpfe um Wasser in Lateinamerika

Studientag im Rahmen der Jungen Akademie In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Postcolonial Hierarchies in Peace and Conflict Studies am Arnold-Bergstraesser-Institut Präsenz mit Livestream

Mehr lesen …
Ein kurzer Kommentar von Thomas Fatheuer

Eine Erfolgsmeldung aus Dubai: keine Vereinbarung über den globalen CO2-Markt

Ein kurzer Kommentar von Thomas Fatheuer

Mehr lesen …
Das Jahr 2023 war das Jahr, in dem sich der seit Jahren schwelende Konflikt um die sogenannte Stichtagsregelung „Marco Temporal“ zuspitzte. 2024 wird voraussichtlich in dieser für den Fortbestand indigener Lebenswelten in Brasilien so zentralen Frage das entscheidende Jahr sein. Bei all diesen Fragen dreht sich der dahinter stehende Konflikt stets um die Frage „Wem gehört das Land?“ und die vorrangigen Opponenten dabei sind das Triumvirat aus Agrobusiness, Bergbau- und Infrastruktur- Proponent*innen als sogenannte „ökonomische Inwertsetzer“, versus die Indigenen Völker als sogenannte „soziale Verteidiger*innen“ der Bedingung der Möglichkeit des Fortbestehens Indigener Lebenswelten in ihren Territorien.

Indigene Landrechte - Januar 2024

Schwerpunkte: Stichtagsregelung "Marco Temporal" und die drohende Verfassungskriese & Selbserstellung von Konsultationsprotokollen: Eines der zurzeit vielleicht effektivsten Mittel zur Sicherung des eigenen Territoriums Das Jahr 2023 war das Jahr, in dem sich der seit Jahren schwelende Konflikt um die sogenannte Stichtagsregelung „Marco Temporal“ zuspitzte. 2024 wird voraussichtlich in dieser für den Fortbestand indigener Lebenswelten in Brasilien so zentralen Frage das entscheidende Jahr sein. Bei all diesen Fragen dreht sich der dahinter stehende Konflikt stets um die Frage „Wem gehört das Land?“ und die vorrangigen Opponenten dabei sind das Triumvirat aus Agrobusiness, Bergbau- und Infrastruktur- Proponent*innen als sogenannte „ökonomische Inwertsetzer“, versus die Indigenen Völker als sogenannte „soziale Verteidiger*innen“ der Bedingung der Möglichkeit des Fortbestehens Indigener Lebenswelten in ihren Territorien.

Mehr lesen …

Dieser Newsletter wurde im Rahmen des Projektes "Auf dem Weg zur Globalen Gerechtigkeit: Wo steht Brasilien?" erstellt und gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des

800px-BMZ_Logo.svg.png

KoBra - Kooperation Brasilien e.V.

KoBra findet ihr auch auf Facebook, Telegram, twitter und Instagram

Bundesweiter Zusammenschluss der Brasiliensolidarität - Rede Alemã de Solidariedade ao Brasil
Kronenstraße 16a, 79100 Freiburg i. Br./Alemanha, Tel/Fone: (+49) (0)761/ 600 69 - 26
info@kooperation-brasilien.org

Vorstand: Biancka Arruda Miranda, Marcos da Costa Melo, Samuel Posselt, Silke Tribukait, Peter Zorn. Sitz des Vereins: 79100 Freiburg. Der Verein ist eingetragen mit der Vereinsregister-Nr. 2421 in Freiburg.

Kooperation Brasilien e.V.

Kronenstraße 16a
79100 Freiburg
Deutschland

info@kooperation-brasilien.org