Amazonien zerstört, Klimawandel verschärft- was tun Kommunen?
- https://www.kooperation-brasilien.org/de/veranstaltungen/termine/amazonien-zerstoert-klimawandel-verschaerft-was-tun-kommunen
- Amazonien zerstört, Klimawandel verschärft- was tun Kommunen?
- 2018-11-01T20:00:00+01:00
- 2018-11-02T00:00:00+01:00
- Eine Veranstaltung des LAF Berlin, Misereor, Klima-Bündnis, Forum Umwelt & Entwicklung und Klimagerechtigkeit jetzt! in Kooperation mit der Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf. Schirmherrschaft Bezirksstadtrat Herr Oliver Schruoffeneger
- Wann 01.11.2018 20:00 bis 02.11.2018 00:00 (Europe/Berlin / UTC100)
- Wo Berlin
- Name des Kontakts Werner Würtele
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Veranstaltungsort: Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf, Festsaal
Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin Verkehr: U7 Richard Wagner Platz, M 45
Dieser Sommer hat gezeigt, was Klimawandel bedeutet. Ausgetrocknete Flüsse, Waldbrände, schlechte Ernten und dann Überschwemmungen. Weltweit. Einer der Gründe für den Klimawandel ist die zunehmende Zerstörung der Regenwälder.
Diese Erkenntnis ist nicht neu. Schon 1990 wurde ein Klima-Bündnis Europäischer Städte mit den Völkern der Regenwaldregionen aus der Taufe gehoben. Dem Bündnis gehören heute über 1700 Kommunen und Regionen an – seit 1991 auch Berlin.
Das Pariser Klimaabkommen von 2016 fand globalen Beifall. Die Indigenen Völker konnten auf internationaler Ebene wichtige juristische Erfolge erringen. Die Entwaldung verlangsamte sich. In den letzten Jahren aber hat sich die Lage für die Indigenen wieder dramatisch verschlechtert, verursacht durch Klimawandel, politischen Rechtsruck und Wirtschaftskrisen. Letzteren suchen die Regierungen Lateinamerikas mit den üblichen neoliberalen Antworten zur Devisenbeschaffung, Haushaltssanierung und Inflationsbekämpfung Herr zu werden. Für Amazonien bedeutet der intensivierte Neo-Extraktivismus: Aufweichen von Schutz- und Umweltgesetzen, illegaler Holzeinschlag, Freigabe von indigenen und Naturschutzgebieten für Viehweiden, Erdölförderung und Bergbau, Palmölplantagen und Sojaanbau, Bau von Staudämmen; für die Menschen Entwurzelung, Vertreibung, Zerstörung ihrer Lebensräume, Verlust der Artenvielfalt. Immer häufiger treten inzwischen selbst in Amazonien gefährliche Dürreperioden auf. Klimawandel als Folge und Ursache.
Abnehmer der Produkte Amazoniens sind vorrangig die industrialisierten Länder einschließlich China. Damit sind wir mit verantwortlich für die Zerstörung der Regenwälder, auf deren Konto 20% der Erderwärmung gehen.
Ist der Kampf zur Rettung der Regenwälder und seiner BewohnerInnen inzwischen verloren? Wie positioniert sich die Partnerin des Klima-Bündnis COICA, der neun nationale Dachverbände der Amazonas-Anrainerstaaten angehören? Was erwarten sie vom Bündnis? Welche Alternativen zum herrschenden, zerstörerischen Entwicklungsmodell sind denk- und machbar? Der Papst lädt für Oktober 2019 zu einer Sonderversammlung „Amazonien“ der Bischöfe ein. Was ist von dieser Synode zu erwarten? Was können wir vom „Entwicklungsmodell“ der Indigenen lernen?
Das Klima-Bündnis europäischer Städte und damit Berlin hat sich verpflichtet, die Bewohner/innen des Regenwaldes beim Schutz dieser heute zunehmend schwindsüchtigeren Lunge zu unterstützen. Wie geschieht das? Wo steht das Klima-Bündnis heute? Berlin verfügt seit 2017 über ein Energie- und Klimaschutzprogramm, Fahrplan für eine klimaneutrale Stadt. Bei der öffentlichen Beschaffung von Holzprodukten ist Berlin schon Vorbild. Was kann Berlin von anderen Kommunen lernen, diese von uns? 2019 wird das Humboldt-Forum eröffnet. Dort könnte das Klima-Bündnis einen Ort erhalten …
Das Bündnis europäischer Städte mit Völkern der Regenwälder ist heute wichtiger denn je“. Berlin ist seit 1991 Mitglied in diesem Bündnis. Doch ist Ihnen dieses Bündnis schon mal begegnet?
18:00 Einlass und kleiner Empfang
18:30 Eröffnung Ausstellung im Foyer „In Zeiten des Klimawandels. Lernen von Amazonien“ , Prof. Dr. Clarita Müller-Plantenberg
Moderation: Dr. Luiz Ramalho, brasilianischer Soziologe, Brasilien Initiative Berlin/BIB
19:00
Begrüßung: Dr. Werner Würtele, LAF Berlin e.V. im Namen der Veranstalter. Grußwort des Schirmherrn Oliver Schrouffeneger
19:10
Wofür ein europäisches Klima-Bündnis mit Indigenen Völkern?
Thomas Brose, Geschäftsführer Klima-Bündnis und Heidi Feldt , Expertin für Indigene.
Video-Botschaft José Gregorio Mirabal, Coordinador General COICA
19:30
Noch nie waren Bevölkerung und Regenwälder Amazoniens so bedroht
„Regenwaldzerstörung – Ursache und Folge des Klimawandels“, Dr. Diana Sietz, Potsdam Institute für Climate Impact Research (PIK)
„Viehweiden, Soja, Bergbau … Inwertsetzung ohne Ende. Regierungen setzen Profit vor Schutzverpflichtung“ , Dr. Thomas Fatheuer, Koordination Brasilien (KoBra)
19:50
Suche nach einem alternativen Modell für ganzheitlich solidarische Entwicklung
Ob die große Bischofssynode zu Amazonien im Oktober 2019 fündig wird? Anika Schröder, MISEREOR (angefragt) zur Positionierung der Kirche(n)
„Was können wir von Indigenen lernen?“ Prof. Dr. Clarita Müller-Plantenberg, Klimagerechtigkeit Jetzt!
20:10
Europäische Kommunen und COICA: Was können, was sollten wir tun? Podium
- Klima-Bündnis: 1700 kommunale Erfahrungen – was von anderen lernen?
- Umwelt- und Klimaschutz in Berlin und Potsdam – was bereits geschieht
- Wohin wir wollen: z. B. Klima-Bündnis in Berlin sichtbar machen!
Diskussion mit VertreterInnen des Abgeordnetenhauses, Senats und Publikum
20:50
Ein- und Aussichten: Jürgen Maier, Forum Umwelt & Entwicklung
21:00
Ausklang und informeller Austausch
Bitte bis 15.10.2018 um anmeldung@lateinamerikaforum-berlin.de