[Podcast] Die unsichtbaren Überlebenskämpfer*innen
Das Fehlen einer klaren Politik zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie in Brasilien wirkt sich besonders negativ auf die am stärksten gefährdeten Gruppen aus, insbesondere Favelas und unterversorgte Gemeinden sind betroffen. Die brasilianische Gefängnisbevölkerung lebt seit langem außerhalb der öffentlichen Ordnung und jeglicher Garantie von Grundrechten. Im Allgemeinen sind 40 % der Gefangenen in Untersuchungshaft also haben bisher keinen Gerichtsprozeß gekommen. Und sie haben ein Gesicht: sie sind schwarz, arm, lebten am Rande der Gesellschaft. Mit der COVID-19-Krise in Brasilien hat sich die Situation für diese Gruppe noch weiter verschlechtert: Familienangehörige können den Häftlingen keine grundlegenden Hygieneartikel oder Lebensmittel mitbringen. Vorübergehende Haftentlassungen für kranke Gefangene, schwangere Frauen und stillende Mütter werden verweigert, was auf Grund der Zustände in den brasilianischen Gefängnissen und der COVID-19-Pandemie häufig einem Todesurteil gleichkommt.
Unser Gast Frank Fechner arbeitet in zwei Gefängnissen bei Berlin und Brandenburg. Er erzählte uns vom Alltag der Gefangenen während dieser Pandemie in Deutschland und sprach auch auch die Befürchtungen bezüglich eines möglichen Ausbruchs der Krankheit.
Aus Brasilien haben wir Ordensschwester Petra Pfaller zugeschaltet, die Koordinatorin der Pastoral Carcerária ist und seit 25 Jahren für die Gefängnisbevölkerung in Brasilien arbeitet. Sie teilte viele ihrer lokalen Erfahrungen mit den Hörer*innen und sprach über die größten Gefahren und Probleme dieser Gruppe.
+ 1C@fé sendet diesen Podcast, damit sich immer mehr Menschen bewußt werden, dass Leben und Menschenwürde immer Vorrang haben müssen. Bleib gesund und bleib zu Hause.