Unterschriften-Liste für die Kündigung des deutsch-brasilianischen Atomabkommens im Jahr 2014!
Direkt online unterzeichnen bei change.org:
Liebe FreundInnen,
Wir bitte Euch um Euer Mitzeichnen der Unterschriftenliste an die Regierungen von Deutschland und Brasilien, in der wir die Kündigung des deutsch-brasilianischen Atomabkommens fordern. Dieses Abkommen jährt sich demnächst zum 40. Mal. Brasilien braucht keine Atomenergie! Es ist höchste Zeit, das BrasilianerInnen und Deutsche zu der „friedlichen Atomkooperation“ endlich „Es reicht!“ sagen!
Das brasilianische Netzwerk Articulação Antinuclear Brasileira, die Koalition Coalizão por um Brasil Livre de Usinas Nucleares und deutsche PartnerInnenorganisationen klagen dieses Abkommen an und stellen ein weiteres Mal unsere Position im Kampf gegen die Atomkraft und alle in ihrem Zusammenhang stehenden Risiken klar.
Die Mitunterzeichnung kann durch Organisationen und Einzelpersonen vorgenommen werden.
Unterschriften-Liste für die Kündigung des deutsch-brasilianischen Atomabkommens im Jahr 2014!
Während in Brasilien die Militärdiktatur herrschte, wurde am 27. Juni 1975 das „Abkommen zwischen der Föderativen Republik Brasilien und der Bundesrepublik Deutschland auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie” unterzeichnet, das am 18. November 1975 mit einer Dauer von 15 Jahren in Kraft trat. Neben der wissenschaftlichen Kooperation sah das Abkommen den Transfer deutscher Atomtechnologie nach Brasilien zum Bau von bis zu acht Atomkraftwerken, einer Wiederaufbereitungsanlage sowie einer Urananreicherungsanlage vor.
Alle 5 Jahre verlängert sich der Vertrag automatisch um weitere 5 Jahre, solange keiner der zwei Staaten bei einer Frist von einem Jahr von der Aufkündigung desselben Gebrauch macht. So könnte bis zum 18. November 2014 der Vertrag gekündigt werden, damit er zum Stichtag 18. November 2015 ausläuft.
Dieser Atomvertrag zeichnete zu Beginn der 1980er Jahre für rund ein Drittel der brasilianischen Auslandsschulden verantwortlich und führte zum Bau des Atomkraftwerks Angra 2, das weniger als 2% aller in Brasilien erzeugten Elektrizität produziert, obwohl es 14 Milliarden US-Dollar gekostet hat. Im Jahre 2004 hatte Brasilien den Vorschlag der deutschen Regierung akzeptiert, den überholten Atomvertrag durch ein Abkommen zu Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz zu ersetzen. Aber erst 4 Jahre später, im Jahre 2008, wurde der Vertrag unterzeichnet. Jedoch gibt es ein Aber: Der Atomvertrag vom 27. Juni 1975, als verfluchtes Erbe der Militärdiktatur, besteht weiter. Dieser Vertrag muss umgehend gekündigt werden!
Deutschland: die Kehrseite der Medaille – Deutschland erklärte im Jahre 2011, dass es sich von der Atomkraft verabschieden werde. Alle zur kommerziellen Erzeugung von Strom verwendeten Atomreaktoren sollen bis 2022 abgeschaltet werden. Die deutsche Regierung begründet diesen Schritt mit Fragen der atomaren (Un-)Sicherheit. Der schwere Vorfall in Fukushima – bis heute nicht unter Kontrolle – bedroht die Welt und belegt, dass die Atomenergie unkalkulierbare und inakzeptable Risiken birgt. Hinzu kommt, dass sie im Vergleich zu anderen Energieträgern wegen der hohen Kosten bei Bau, Rückbau und Kontrolle des radioaktiven Mülls ungleich teurer ist.
Aber die von der deutschen Regierung angekündigte Stilllegung umfaßt weder die Forschungsreaktoren, noch die Urananreicherungsanlagen, noch die Brennelementefabriken. Diese Aktivitäten erfolgen auch auf Basis des noch gültigen deutsch-brasilianischen Atomvertrags. Ein Teil des in Deutschland angereicherten Urans kommt auch aus Brasilien. Aus der Uranmine bei Caetité, im Bundesstaat Bahia, wird das Uran nach Europa, nach Frankreich exportiert. Dies bedeutet, dass Deutschland den Atomzyklus intern und im Ausland fortsetzt. Währenddessen bedroht die Atomenergie weiterhin die Menschheit. Die atomare Gefahr beschränkt sich nicht auf die Atomkraftwerke. Sie ist präsent im gesamten Zyklus der atomaren Produktionskette (Uranabbau, Transport, in den Forschungsreaktoren ebenso wie in den Urananreicherungsanlagen und den Brennelementefabriken sowie in der nach wie vor ungeklärten Frage des Atommülls). Die schwerwiegenden Atomunfälle belegen die grundlegende Unsicherheit dieser Technologie, die niemals „sauber“ sein wird, da sie schwerwiegende und unlösbare soziale und Umwelt-Folgen jetzt und für künftige Generationen zeitigt.
40 Jahre „Atomkooperation“ - Schluss damit! - Deutschland und Brasilien im Jahre 2014. Es ist an der Zeit, dass Brasilien sich endlich von dieser bilateralen Kooperation verabschiedet. Für die deutsche Regierung wäre das der nächste nur folgerichtige Schritt ihres Ansinnens, diese Form der Energieproduktion nicht weiter zu betreiben. Es ist nicht hinnehmbar, dass Deutschland für sein eigenes Territorium andere Sicherheitsregeln festlegt und gleichzeitig diese Art der Energieproduktion in anderen Ländern fördert.
Brasilien braucht die Atomenergie nicht! Brasilien muss sich die schweren Folgen von Fukushima vor Augen halten und dass diese Atomfabriken unkontrollierbare Risiken darstellen und dass diese immer für das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung sowie für die Umwelt unabsehbare Folgen bergen. Brasilien muss vielmehr die Atomtechnologie aus ihre Energiematrix streichen und dergestalt einen wichtigen Schritt hin zur Verteidigung des Lebens tun! Mehrere Länder gehen bereits diesen Weg.
18. November 2014 – Kündigen wir das Atomabkommen! - Wir laden Organisationen, soziale Bewegungen, Netzwerke, Gruppen und Personen aus Brasilien und Deutschland ein, diesen Aufruf mitzuunterzeichnen, der sich an die Regierungen Brasiliens und Deutschlands richtet und die Kündigung des deutsch-brasilianischen Atomabkommens einfordert. Diesen Vertrag zu kündigen bedeutet für uns, alle im Zusammenhang mit dem atomaren Produktionszyklus zusammenhängenden sozialen und Umweltfolgen strikt abzulehnen.
Nein zum atomaren Produktionszyklus! Das Leben an erster Stelle!
Deutschland, Brasilien, 18. November 2013
Organisationen Brasilien:
Articulação Antinuclear Brasileira
Coalizão por um Brasil Livre de Usinas Nucleares
Associação Movimento Paulo Jackson – Ética, Justiça, Cidadania (Bahia)
ABREA, Associação Brasileira dos Expostos ao Amianto
Associação dos Geógrafos Brasileiros GT Ambiente - Rio de Janeiro (RJ)
Associação Sol Nascente - Vera Cruz (Bahia)
AMOGLAU, Associação dos Amigos de Glaucilândia - Glaucilândia (Minas Gerais)
Ama-Goa de Cultura e Meio Ambiente - Macau (Rio Grande do Norte)
AMIT, Associação Missão Tremembé - Fortaleza (Ceará)
Associação Raízes do Semiárido (Bahia)
APROMAC, Associação de Proteção ao Meio Ambiente de Cianorte - Cianorte (Paraná)
AVCÉSIO - Associação das Vitimasdo Césio 137 – Goiania (Goiás)
ASCAE, Associação Cultural Arte Ecologia Costa do Descobrimento - Santa Cruz Cabrália (Bahia)
APOINME, Articulação dos Povos e Organizações Indígenas do Nordeste, Minas Gerais e Espirito Santo
Bicuda Ecológica - Rio de Janeiro (RJ)
Centro de Dharma da Paz Shi De Tchö Tsog - São Paulo (SP)
CEPASP, Centro de Educação Pesquisa, e Assessoria Sindical e Popular – Marabá (Pará)
CEPEDES, Centro de Estudos e Pesquisas para o Desenvolvimento do Extremo Sul/Ba – Extremo Sul (Bahia)
Comissão Paroquial de Meio Ambiente (Caetité – Bahia)
Comissão Pastoral da Terra
CNLB, Conselho Nacional do Laicato do Brasil
FASE, Solidariedade e Educação
Fundação Lama Gangchen para a Cultura de Paz - São Paulo (SP)
GESTA, Grupo de Estudos em Temáticas Ambientais da UFMG (Minas Gerais)
Fórum Mudanças Climáticas e Justiça Social (Brasília)
Instituto Bioeste (Bahia)
IMARH, Instituto Maranhense de Meio Ambiente e Recursos Hídricos - São Luís (Maranhão)
IRPAA, Instituto Regional da Pequena Agropecuaria Apropriada – Juazeiro (Bahia)
Gambá, Grupo Ambientalista da Bahia – Salvador (Bahia)
Instituto Búzios (Bahia)
GPEA, Grupo Pesquisador em Educação Ambiental, Comunicação e Arte-UFMT (Mato Grosso)
GEDMMA, Grupo de Estudos: Desenvolvimento, Modernidade e Meio Ambiente da UFMA – (Maranhão)
Ic, Instituto Caracol - (Mato Grosso)
MESPE, Movimento Ecosocialista de Pernambuco – Recife (Pernambuco)
Movimento Debate e Ação – Marabá (Pará)
MPA, Movimento dos Pequenos Agricultores – Brasília (Distrito Federal)
Mandato do vereador João Alfredo Telles Melo -PSOL- Fortaleza (Ceará)
NINJA, Núcleo de Investigações em Justiça Ambiental - Universidade Federal de São João del-Rei (Minas Gerais)
Plataforma Copa Favela 2014 - Olinda (Pernambuco)
PoEMAS, Grupo Política, Economia, Mineração, Ambiente e Sociedade da UFJF - Juiz de Fora (Minas Gerais)
Rede Mato-Grossense de Educação Ambiental, REMTEA (Mato Grosso)
RBJA, Rede Brasileira de Justiça Ambiental
Rede Virtual-Cidadã para o Banimento do Amianto na América Latina
Rede Brasileira de Pesquisas em Nanotecnologia, Sociedade e Meio Ambiente – São Paulo (São Paulo)
Serviço Social da Diocese de Barra – Barra (Bahia)
Sindae, Sindicato dos Trabalhadores em Água, Esgoto e Meio Ambiente (Bahia)
SAPE - Sociedade Angrense de Proteção Ecológica - Rio de Janeiro (Rio de Janeiro)
Setorial Nacional Ecossocialista Paulo Piramba do PSOL (Brasília)
Toxisphera, Associação de Saúde Ambiental – Curitiba (Paraná)
Organisationen Deutschland:
FDCL – Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika
ila
PowerShift
medico international
Fahrradladen im MehringHof
Kampagne "Bergwerk Peru - Reichtum geht, Armut bleibt"
Lateinamerika Nachrichten – LN
Anti Atom Berlin
urgewald
Informationsstelle Peru e.V.
contrAtom
México vía Berlín e.V. (i.G.)
Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung e.V. – FUgE
KoBra – Kooperation Brasilien
Anti-Atom-Büro Hamburg (AAB-HH)
Arbeitskreis gegen Atomanlagen Frankfurt am Main
Netzwerk Selbsthilfe e.V.
Internationaler Treffpunkt e.V.
Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt - ASW
Anti-Atom-Gruppe Freiburg