Brasiliens Wiederaufforstungspläne
Dilma macht in den USA Versprechungen zu gigantischen Wiederaufforstungen – was steckt dahinter?
Laut Aussage der Präsidentin während ihres Treffens mit Barack Obama soll im Rahmen von Brasiliens Klimaschutzanstrengungen bis 2030 die illegale Entwaldung auf null reduziert werden.
In einem Kommentar betont Paulo Moutinho von IPAM (Instituto de Pesquisa Ambiental da Amazônia), dass der Vorstoß der Präsidentin an Mut fehlen lasse. Anstrengungen zur Bekämpfung der illegalen Abholzung würden erneut um 15 Jahre in die Zukunft verlegt. Außerdem brauche es zur Bekämpfung der illegalen Entwaldung in Brasilien keine Absichtserklärungen sondern Gesetze, für deren Einhaltung der Staat auch einstehe. Derzeit sitzen im brasilianischen Parlament viele und einflussreiche Vertreter*innen des Agrobusiness, inklusive Landwirtschaftsministerin Katia Abreu, deren Interessen erkennbar nicht in Richtung Waldschutz gehen. Sie hatte sich für die Abmilderung der Waldschutzauflagen in Brasilien eingesetzt und war dafür von Greenpeace mit der „Goldenen Motorsäge“ ausgezeichnet worden.
Dilma Rousseff betonte in ihrer Ansprache, dass illegal entwaldete oder degradierte Flächen von 120.000 Quadratkilometern wiederaufgeforstet werden sollen. Dies entspricht in etwa der Größe Griechenlands. Ob diese Planung zur Ausweitung schnellwachsender Eukalyptusplantagen mit den bekannten ökologischen und sozialen Problemen führen wird, ist momentan noch nicht absehbar. Der Plan Brasiliens sei nicht neu, bisher aber noch nicht finanziert, sagt ein WWF-Sprecher. Er betonte: Die Fläche, die dort künftig aufgeforstet werden solle, entspreche in etwa dem Gebiet, das Brasilien beim derzeitigen Trend im Amazonas in drei Jahren entwalde.