Veranstaltung Chaos, Shock & Order! Wie das Prinzip Bolsonaro Brasiliens Demokratie zerstören will

  • Wann 17.10.2019 23:30 bis 18.10.2019 01:30 (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Berlin
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Ort:
Galerie Olga Benario
Richardstraße 104
12043 Berlin

Im Rahmen der Ausstellung „Politik am Bau: Die wechselhafte Geschichte des Kulturzentrums Gabriela Mistral, Santiago, Chile“ in der Galerie Olga Benario vom 12. Sept. bis 31. Okt. 2019 (Gesamtprogramm unten) kooperiert das FDCL mit der Galerie Olga Benario am 17.10.2019 um 19:30 Uhr bei der Veranstaltung:

Chaos, Shock & Order! Wie das Prinzip Bolsonaro Brasiliens Demokratie zerstören will
Christian Russau, Mitarbeiter des Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) e.V. und aktiv bei der Brasilien Initiative Berlin berichtet über die aktuellen Verhältnisse und den Widerstand. Die sozialen Bewegungen Brasiliens sind noch existent und sehr lebendig.

Chaos, Shock & Order! Wie das Prinzip Bolsonaro Brasiliens Demokratie zerstören will
Ein dreiviertel Jahr Bolsonaro-Regierung – und die staatlichen Institutionen mit halbwegs sozialer oder demokratischer Politagenda verlieren atemberaubend an Struktur und werden gezielt ausgedünnt, ausgehöhlt oder geraten unter gezielten Beschuß, während Polizei- und Repressionstrukturen immer umfassender und raffinierter ausstaffiert werden und unter weitestgehender Straflosigkeit in den Favelas und Peripherien der Städte gezielt arme, Schwarze Jugendliche und junge Männer von den Snipers der Polizei erschossen werden; schleichende Entmachtung der Indigenenbehörde Funai und der Umweltbehörde Ibama, während illegale Holzfäller und Goldsucher in Amazonien, animiert durch den präsidialen Diskurs des „Jetzt dürfen wir das!“, ihren Raubzug durch indigene Territorien verschärfen, die Rodungsraten nachgerade explodieren und der Präsident indigene Territorien den nationalen und internationalen Bergbaufirmen für die Exploration aushändigen will; extrem neoliberale Gesetzesänderungen bei Arbeitsjustiz, Arbeitsrecht und Gewerkschaftsfreiheit, flankiert durch eine marktradikale, extrem-neoliberale Renten“reform“ bilden das Grundstück des radikalen Umbaus des brasilianischen Staates im Sinne der massiven Umverteilung von unten nach oben, damit die seit der Sklaverei an der ökonomischen Macht im Lande festhaltenden ökonomischen Eliten ihr Saus-und-Braus-Leben mit ihren Familien weiterleben können, und die Hausangestellten in semifeudalen Arbeitsverhältnissen gehalten werden, – das und noch viel mehr ist Brasilien 2019. Dazu ein Präsident Bolsonaro, der tagein, tagaus einen neuen verbalen Skandal der Ungeheuerlichkeiten medial durchs Land treiben lässt, damit die Menschen in dem Tsunami der Skandale, der Verbalinjurien, der gezielten Entgleisungen möglichst wenig von dem zugrundeliegende Raub an der Gesellschaft und der Ausbeutung von Natur und Mensch mitbekommen.

Aber, es gibt Widerstand. Die sozialen Bewegungen Brasiliens sind noch existent und sehr lebendig.