RTB 2010
In Brasilien sind zahlreiche multinationale Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum vor allem in der (Agro)Chemie-, Pharma- und Elektroindustrie sowie als Maschinenbauer tätig. Siemens, Voith, Thyssen-Krupp, Bayer und Syngenta sind nur einige von ihnen. Mit ihrer Tätigkeit in Brasilien ist nicht nur Geschäft, sondern auch eine Verantwortung für die Folgen ihrer Aktivitäten für die Menschen vor Ort verbunden.
Unter diesem Blickwinkel möchten wir auf der Tagung einen Blick auf Unternehmensgeschäfte in bestimmten, nicht unumstrittenen Bereichen werfen. Die Tagung untersucht verschiedene Ansätze, Unternehmen in die Verantwortung zu nehmen: Von Beispielen der freiwilligen Unternehmensverantwortung über den Versuch, Mutterunternehmen hier für die Aktivitäten ihrer Töchter im Ausland juristisch haftbar zu machen. Ferner erläutern wir den Ansatz, staatliche Handlungsverpflichtungen im Land des Unternehmenssitzes bei Menschenrechtsverletzungen durch Multis international zu etablieren.
Unser Augenmerk gilt der deutsch-brasilianischen Kooperation im Nuklearbereich ebenso wie den von der Expansion des Zuckerrohrsektors betroffenen Guarani-Kaiowá. Dieser Sektor befindet sich zunehmend in ausländischer – auch deutschsprachiger – Hand. Ferner geht es um den Einfluss multinationaler Unternehmen auf die Ausbreitung von Gentechnik und Agrargiften. Weitere Schwerpunkte der Tagung werden die Beteiligung von Multis aus dem deutschsprachigen Raum am Staudammbau Belo Monte sowie die Aktivitäten von Thyssen-Krupp in der Bucht von Sepetiba sein. Abschließend werfen wir einen Blick auf die Expansion brasilianischer Multis in andere Länder.
In diesem Jahr veranstalten wir zum zwanzigsten Mal das Seminar des Runden Tisches Brasilien. Auch dies wollen wir gebührlich begehen!
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