Führungspersönlichkeit der Quilombo-Bewegung aus Marajó in Belém ermordet
Teodoro Lalor de Lima – bekannt als Senhor Lalor – Präsident der „Vereinigung von Verbliebenen im Quilombo de Gurupá“ in der Gemeinde Cachoeira do Arari, Marajó, wurde am Morgen des 19. August in Belém ermordet.
Nach Angaben der Agência Brasil wurde er von einem Mann in die Brust gestochen, welcher zuvor in das Haus eines Verwandten Lalors eingedrungen war, wo selbiger untergebracht war. Der Tatverdächtige floh sofort.
Noch am 13. August hatte Lalor während einer öffentlichen Anhörung des Ministério Público Federal (öffentliches Bundesministerium – MPF-PA) und des Ministério Público des Staates Pará in Cachoeira do Arari die Verfolgung von quilombola-Gemeinden von Seiten der Großgrundbesitzer der Region angeklagt. Er sagte außerdem, er sei zwei Monate ohne Anklage in Haft gewesen. Angeordnet sei dies von Großgrundbesitztern (fazendeiros), die sich von der Abgrenzung von Grund und Boden für die Quilombos geschädigt fühlen.
Des weiteren klagte Lalor das Kinder in der Gemeinde in Haft gehalten wurden, weil sie Açaí in den Quilombos zugehörigen Gegenden gesammelt hatten. Die Expansion der Reismonokulturen in der Region würden außerdem große Schäden in der Gemeinde anrichten.
Am 14. August hatten Repräsentant_innen der quilombola-Organisationen das Quilombo besucht, um Näheres über die Umstände zu erfahren, unter denen mehr als 700 Bewohner_innen dort leben. Sie bestätigten, dass die Gemeinde alarmiert sei und um Hilfe vom Ministério Público bittet, damit die Rechte der Bevölkerung nicht beschnitten würden und damit es Schutz vor Diskriminierung und Repression für die Personen gäbe, die öffentliche Denunziationen machen.
* Quilombo: Gemeinde von Nachkommen geflohener Sklaven