VW-Chef in Brasilien plädiert für Energiegewinnung aus Zuckerrohr zum Laden für Elektroautos
Der Präsident von Volkswagen do Brasil, Pablo Di Si, hat sich laut einem Pressebericht beim Valor Econômico für die Energiegewinnung aus Zuckerrohr in Brasilien ausgesprochen. Mit der Stromerzeugung aus Ethanolverbrennung sollen dann die Elektroautos aufgeladen werden, so der VW do Brasil-Chef.
Dabei ist Brasilien ist bereits jetzt „tatsächlich die globale Zuckermacht. Es ist der größte Produzent und Exporteur von Zucker und nach den USA der zweitgrößte Produzent von Ethanol“. Brasilien steigerte seine Produktion von Ethanol von 16,8 Milliarden Litern im Erntejahr 2005/6 auf 30,4 Milliarden Liter im Erntejahr 2015/16. 2018/19 lag der Wert bei 33 Milliarden Litern.
Der Zuckerrohranbau in Brasilien aber steht weiterhin als ökologische und soziale Katastrophe in der Kritik von Umweltschützer:innen und Menschenrechtsaktivist:innen: Denn der Zuckersektor ist durch Großgrundbesitz und Monokulturen geprägt, massiver Einsatz von Pestiziden kommt hinzu: Ausgelaugte Böden, vergiftetes Grundwasser und zunehmende Landkonflikte prägen das Bild.
Doch all dies ficht den VW do Brasil-Chef nicht an. Nun soll der brasilianische Zuckerrohranbau also neben der Nutzung für Zucker, für Ethanol für die Chemieindustrie und für die „Bio“-Flex-Motoren auch noch als Stromlieferant dienen, folgt man dem Vorschlag von Pablo Di Si. Dieser hat sich laut dem Bericht beim Valor Econômico in den vergangenen Jahren mehrfach mit Ethanolproduzent:innen getroffen und Mühlen besucht. Aus Gesprächen mit der Industrie entstanden demnach diese neuen Pläne für die Ethanolnutzung in Brasilien, so die Zeitung. Der VW do Brasil-Chef glaubt demnach, dass das Potenzial von Zuckerrohr als Energielieferant weit über die Verwendung in Verbrennungsmotoren hinausgeht, wie sie heute in den meisten brasilianischen Auto-Flotten mit ihren Flex-Motoren zu finden sind. Pablo Di Si schwebt vor, die Zuckerernte zu Ethanol zu verarbeiten, das dann in Kraftwerken zur Stromgewinnung eingesetzt werden soll, Strom, mit dem dann in einem noch weiteren Schritt das Laden von Elektroauto-Batterien ermöglicht werden solle.