Wem gehört das Land? - Globale Landnahme und die Frage nach Ernährungssouveranität in Brasilien

Diskussionsveranstaltung mit Marisa de Fatima da Luz & Oswaldo Samuel Costa Santos von der Landlosenbewegung MST aus Brasilien Eintritt frei - Spenden wilkommen
  • Wann 19.11.2014 21:30 bis 20.11.2014 00:00 (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Allerweltshaus Köln e.V. Körnerstraße 77-79 50823 Köln
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Brasilianisch/deutsch

Eine Veranstaltung des Projekts Menschenrechte Brasilien

Das Boom-Land Brasilien steht vor großen Herausforderungen: Viele Jahre lang galt das Land als eine heranwachsende Wirtschaftsnation und ist weltweit größter Exporteur für Rohstoffe wie Eisenerz, Soja, Fleisch und Zucker.

 

Doch die aktuellen Entwicklungen – besonders hinsichtlich der Wahlergebnisse vom Oktober dieses Jahres-, das landwirtschaftliche Produktionsmodell und der Einfluss transnationaler Unternehmen wie auch Agrarspekulationen bergen viele Risiken und zeigen negative Auswirkungen.

Von den Böden, die Großgrundbesitzern oder Konzernen gehören, wird etwa die Hälfte gar nicht bewirtschaftet und nur als Spekulationsobjekte benutzt. Etwa 10 Prozent der Bevölkerung besitzen rund 80 Prozent des Landes, das heißt, dass auf 20 Großgrundbesitzer etwa 20 Millionen Hektar Land kommen, während 3,3 Millionen Kleinbauer_innen zusammen gerade einmal ebenso viel Land besitzen und ein weiterer Teil vollkommen besitzlos ist.

Die Rolle der Bewegung der Landlosen MST

Vertreter_innen der Landlosenbewegung MST werden bei der Informationsveranstaltung über die Geschichte und Rolle der Bewegung der Landlosen im Kampf um das Recht auf Land sowie die Erfahrung einer der größten sozialen Bewegungen Lateinamerikas, die 2014 ihr 30-jähriges Bestehen feiert, berichten.

Darüber hinaus sollen alternative Modelle des Wirtschaftens in Brasilien dargestellt werden. Zentrale Fragestellung ist dabei, wie die MST mit den Themen Landgrabbing und Landkonflikte, Agrobusiness und transnationale Unternehmen und dem Thema des Menschenrechts auf Nahrung umgeht.

Neben der Darstellung von Herausforderungen, sollen auch die Errungenschaften sowie Perspektiven der Bewegung aufgezeigt werden.

Im Fokus steht ebenfalls die Geschlechterperspektive innerhalb der MST. Durch die Organisation der angesiedelten Familien in Landkooperativen, Produktion und Verkauf von ökologisch angebauten Produkten, Schaffung kollektiv verwalteter Betriebe und genossenschaftlicher Ökonomie, politische Bildung der Aktivist_innen, Alphabetisierungsprogramme oder auch den Bau von Schulen und Ausbildungszentren für Kinder und junge Erwachsene, versucht die Bewegung nicht nur den Prozess einer Agrarreform, sondern auch die damit einhergehende Transformation der Gesellschaft voranzutreiben.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Globale Landnahme und der Kampf um das Menschenrecht auf Nahrung in Brasilien“

Gefördert durch:

Gefördert aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes durch Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst und katholischer Fonds, Rosa Luxemburg Stiftung sowie Stiftung Umwelt und Entwicklung