Indigene Lebensperspektiven und Widerstandserfahrungen

Der Beitrag traditioneller Gemeinschaften in Brasilien für den Erhalt kultureller Vielfalt und den Klima- und Umweltschutz Eine Veranstaltung von Misereor, adveniat, Caritas International und KoBra
Indigene Lebensperspektiven und Widerstandserfahrungen
  • Wann 22.10.2023 von 19:30 bis 21:00 (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Maternushaus (Raum Adelheid), Kardinal-Frings-Str. 1-3, 50668 Köln
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Eine Podiumsdiskussion mit Gästen aus Brasilien:

  • Jéssica Tupinambá
    Indigene Führungskraft des Volkes der Tupinambá und Mitglied der Bewegung indigener Völker und Organisationen des Bundesstaats Bahia (MUPOIBA)
  • Iracema Gãh Té
    Indigene Führungskraft der Gemeinde Gãh Ré des Volkes Kaingang
  • Haroldo Guilherme Correia
    Koordinator der östlichen Regionalstelle der Fachstelle für indigene Völker (CIMI)
  • Paulo Lugon Arantes
    Experte im Bereich internationale Menschenrechtsverteidigung und politischer Berater von CIMI

Moderation:
Manuel Brettschneider und Madalena Ramos Görne

Die Vielfalt Brasiliens drückt sich auch in seiner traditionellen Bevölkerung, der über 300 indigene Völker angehören, aus.
Die Präsidentschaft von Jair Bolsonaro stand für den systematischen Abbau von Schutzmaßnahmen für die indigenen Gemeinschaften und ihrer Territorien in Brasilien. Dies bestätigt auch der Jahresbericht „Gewalt gegen indigene Völker in Brasilien“ für 2022 von CIMI dessen wichtigste Zahlen und Fakten von den Gästen vorgestellt werden. Der Bericht dokumentiert die vielfältigen Rechtsverletzungen von denen die indigenen Völker Brasiliens betroffen waren. Fehlende verbindliche Grenzziehungen indigener Gebiete, ein auf Rohstoffgewinnung und -export ausgelegtes Wirtschaftsmodell und in der Gesellschaft nach wie vor verbreitete Ressentiments bilden Erklärungsansätze für das Bedrohungsszenario, dem Indigene in Brasilien ausgesetzt sind.

Trotz einiger Fortschritte mangelt es an Anerkennung für den Beitrag, den sie für den Umweltschutz leisten und für das Gegengewicht, das ihre auf Nachhaltigkeit angelegte Wirtschaftsweisen zu exportorientiertem Agrobusiness und Bergbau bilden. Auch indigene Traditionen und Bräuche werden bislang unzureichend geschützt. Wichtige Kulturgüter wurden in der Vergangenheit ohne ihr Einverständnis nach Europa gebracht, wo sie bis heute in Museen ausgestellt werden oder in Archiven unbeachtet verstauben. Auch diese Debatte und die bisherigen Bemühungen der Rücküberführung indigener Artefakte sollen Gegenstand der Veranstaltung mit den brasilianischen Gästen sein.

Teilnahme kostenlos und ohne Anmeldung