Schweizer Munition für Brasilien
Während sich die Schwarzwälder Waffenschmiede Heckler & Koch zumindest öffentlich von Waffengeschäften mit Brasilien distanziert expandiert die RUAG in das größte Land Südamerikas.
Die Gewaltspirale mit rivalisierenden Drogen-Banden und einer auf Konfrontation gepolten Polizei verspricht dabei gute Geschäfte. Wie der schweizer Tagesanzeiger Ende Dezember berichtete unterzieht der Konzern alle möglichen Geschäftspartner einer Überprüfung und will sich durch externe Berater vor Korruption schützen.
Wie sie aber mit dieser Strategie dem brasilianischen Munitionshersteller Companhia Brasileira de Cartuchos (CBC), der sich bisher auf ein Jahrzehntelanges Monopol stützen könnte, Paroli bieten wollen erklären sie nicht.
In Brasilien werden Indigene und Landlose mit Waffengewalt vertrieben. Die Konflikte in den Favelas von Rio de Janeiro eskalieren seit dem Ende der Olympischen Spiele immer weiter. Mit über 56.000 Mordopfern starben 2014 allein in Brasilien mehr Zivilisten durch Gewalt als in den Krisengebieten Afghanistan, Irak, Syrien und der Ukraine zusammen, wie Robert Muggah vom brasilianischen Instituto Igarapé sagt. 2005 wurden noch 39 000 Morde durch Waffengewalt aus Brasilien gemeldet.
Die schweizer NRO Public Eye fragt unserer Meinung nach zurecht, ob hier der schweizer Staat versucht mit der eskalierenden Gewalt in den Favelas und auf dem Land Geld zu verdienen.