Landpastorale CPT stellt den Bericht zu Landkonflikten im Jahr 2016 vor
Auch in diesem Jahr musste die Landpastorale Comissão Pastoral da Terra (CPT) wieder ihren alljährlichen Bericht zu Landkonflikten in Brasilien vorstellen. Die neusten Zahlen sind wieder erschreckend: Die CPT zählte im Jahr 2016 1.295 Landkonflikte in Brasilien. Diese Zahl setzt sich zuammen aus Landbesetzungen, Landbesiedlungen und gewalttäigen Landkonflikten. Die Zahl der gewalttätigen Landkonflikte summierte sich 2016 auf 1.079 Konflikte. Diese Zahl entspricht, so die CPT, der höchsten Zahl an Landkonflikten, seit die Landpastorale im Jahr 1985 ihren ersten diesbezüglichen Jahresbericht vorgestellt hat. Allein im Bundesstaat Bahia waren es demnach 132 gewalttätige Landkonflikte, was einem Anstieg von 75 Prozent gegenüber den Zahlen vom Jahr 2015 entspricht. Im Jahr 2016 wurden dem Bericht zufolge 61 Menschen bei Landkonflikten ermordet, was einem Anstieg von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt, so die CPT. 2015 waren 49 Menschen bei gewalttätigen Landkonflikten ermordet worden, so die 2015er Zahlen der CPT. Die historische Reihe der Zahlen der Landpastorale Comissão Pastoral da Terra zeigen, dass zwischen 1985 und 2016 somit insgesamt 1.225 Menschen bei Landkonflikten in Brasilien getötet wurden.
Im Jahr 2016 ereigneten sich vier der Morde dabei im Bundesstaat Bahia. Der ganze Bericht wird heute, am 27. Juli 2017, in Salvador da Bahia vorgestellt.
Dabei droht das Jahr 2017 noch schlimmere Zahlen zu liefern. Allein bis Mitte Juli dieses Jahres wurden bislang 48 Bäuerinnen und Bauern wegen Landkonflikten umgebracht. Das sind nach diesen ersten sieben Monaten eines Jahres so viele Menschen, wie sie die CPT in all den Jahren, seit sie solche jährlichen Berichte erstellt, noch nie zählen mußte.