Maulkorb für Athlet*innen in Brasilien
Die Schwimmerin Joanna Maranhão publizierte am 2. Juli ein Video auf Facebook, in dem sie ihren politischen Protest gegen die fragwürdige Entscheidung für die Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters zum Ausdruck bringt.
In dem Video nennt die Athletin verschiedene Projekte der Gewaltprävention als Möglichen Ausweg aus der Gewaltspirale und stellt klar, dass sie zwar stolz darauf ist ihr Land bei den Panamerikanischen Spielen zu vertreten aber sich nicht als Repräsentantin von Politiker*innen sieht, die der Verfassungsänderung zur Herabsetzung des Strafmündigkeitsalter zugestimmt haben. Die mit dem Gesetz verbundene größere Repression gegen Jugendliche würde keines der aktuellen Probleme lösen.
Das Video wurde in nur 5 Tagen mehr als 2 Millionen mal angesehen und provozierte eine Reaktion des Brasilianischen Olympisches Komitees. Dessen Vorsitzender Marcus Vinícius Freire sagte in einem Interview, dass das Komitee in dieser Woche seine Athleten darauf hinweisen wird, ihre politische Meinung für sich zu behalten um Konflikte mit den Fans zu vermeiden.
Politischen Äußerungen bei Olympischen Spielen haben eine lange und kontroverse Geschichte (Bsp. Olympia 1968) und sicherlich werden auch die Spiele Rio de Janeiro sein Kapitel dazu beitragen (wie auch bei der WM 2014).