Umweltbehörde von Pará erteilt Goldminenprojekt Belo Sun grünes Licht
Brasiliens künftig größte Goldmine soll nach dem Willen der Umweltbehörden des Bundesstaats Pará grünes Licht bekommen. Dies beschloss die Umweltbehörde des amazonischen Bundesstaats Pará, die Secretaria de Meio Ambiente e Sustentabilidade (Semas-PA). Die Behörde erteilte dem kanadischen Bergbaukonzern Belo Sun mit Sitz in Toronto, Ontario, die Baugenehmigung. Dies teilte die Behörde auf ihrer Internetseite mit. Im Jahr 2013 hatte ein Gericht das Umweltgenehmigungsverfahren noch gestoppt, aber im Jahr 2014 hatte die Semas dem kanadischen Betreiber die vorläufige Genehmigung erteilt. Der Konzern ist mit der nun erteilten Lizenz dem Abbauprojekt ein großes Stück näher gekommen. Gleichwohl widerspricht die Bundesstaatsanwaltschaft. So hat die Bundesstaatsanwältin Taís Santi Klage gegen die Erteilung der Linzen eingereicht. Laut ihrer Ansicht bedroht das Projekt des Offenen Tagebaus die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebenswelten der an der Volta Grande, der Großen Flusschleife des Xingu-Flusses, lebenden indigenen Gruppen und Flussanrainer. Die Lizenz, so die Staatsanwältin Tais Santi, dürfe nicht erteilt werden, solange nicht ein umfassender Rettungsplan für die an der Volta Grande lebenden Flussanwohner aufgestellt und in die Tat umgesetzt worden sei. Die dortigen Bewohnerinnen und Bewohner seien schon durch das Staudammprojekt Belo Monte hart getroffen worden mit stark schwankenden und im Mittel bis zu 80 Prozent zurückgehenden Wassermengen im Fluss Xingu, was massive Auswirkungen auf die Lebensgrundlage der dortigen Bevölkerung habe, da ein rapider Rückgang der Fische vor Ort zu verzeichnen sei. Daher fordert die Bundesstaatsanwaltschaft auch eine vorherige umfassende Umweltfolgenabschätzung, die alle vor Ort zusammentreffenden Faktoren kumulativ betrachte und einer gemeinsamen Analyse unterziehe.
Der Konzern Belo Sun Mining mit Sitz in Toronto erhofft sich mit dem Projekt am Xingu-Fluss den Abbau von bis zu 4,1 Millionen Unzen Gold über einen Zeitraum von zwölf Jahren. Damit wäre dies die größte Goldmine Brasiliens. Die Anwohner fürchten die Umweltfolgen eines solchen Bergbaugroßprojektes in der Region, dies umso mehr, als durch den Bau des Staudamms Belo Monte die Gegend der Großen Flusschleife schon stark in Mitleidenschaft gezogen wurde und den Anwohnern ein Großteil der versprochenen Ausgleichsmaßnahmen bis heute noch immer nicht zuteil wurde.